Unterwegs Tipps für warme Füße
erstellt am: 15. 11. 2019 um 16:37 UhrWarme Schuhe und Wollsocken reichen selten aus, um unterwegs warme Füße zu behalten. Spätestens dann, wenn wir zur Ruhe kommen, kühlt unser Körper langsam aus und wo wird uns zuerst kalt? Richtig! An den Füßen und Händen. Heute verraten wir Dir, warum Deine Füße kalt werden und geben Dir Tipps für warme Füße während und nach Deinen Outdoor-Unternehmungen.
Wieso werden Füße kalt?
Körperliche Ursachen
Die Temperaturen sinken und die kalte Jahreszeit naht. Doch kalte Temperaturen sind nicht immer gleich die Ursache für kalte Füße. Eine schlechte Durchblutung, niedriger Blutdruck, Diabetes, Stress, Bewegungsmangel, ungesunde Ernährung oder auch einfach Nässe im Schuh spielen eine Rolle. Die Hauptursache ist jedoch auf einen wichtigen Schutzmechanismus unseres Körpers zurückzuführen: Wird unser Körper kalt, verengen sich unsere Blutgefäße und das Blut fließt vorrangig zu unserem Herzen, Gehirn und weiteren lebenswichtigen Organen. Zeitgleich nimmt der Blutfluss zu unseren Händen und Füßen deutlich ab. Sie erreicht somit weniger warmes Blut. Dies ist der Grund, weshalb Du zunächst an den Händen und Füßen frierst, während sich der Rest Deines Körpers noch angenehm warm anfühlt. Kommen Feuchtigkeit und Müdigkeit hinzu, hilft oft nur noch ein warmes Fußbad, um die Füße wieder warm zu bekommen. Du kannst kalten Füßen allerdings prima vorbeugen und zwar so:
Feuchtigkeit
Das A & O für warme Füße sind trockene Füße. Da Wasser ein sehr effizienter Wärmeleiter ist, leitet Fußschweiß die Körperwärme von den Füßen weg. Hierbei entsteht Verdunstungskälte, die jeder von uns kennt und die schließlich zu kalten Füßen führt. Sei es nach einer ausgiebigen Wanderung oder auch nach einer Runde Sport, irgendwann sammelt sich in jedem Schuh etwas Feuchtigkeit. Dass Füße schwitzen ist völlig normal. Durchschnittlich befinden sich etwa 500 Schweißdrüsen pro cm² unter Deinen Fußsohlen, die fleißig am Werk sind, während Du unterwegs bist. Um Deine Füße warm und trocken zu halten, muss die Feuchtigkeit (durch alle Schichten hinweg) zuverlässig von der Haut nach außen transportiert werden, denn nichts ist unangenehmer als nass-kalte Füße! Diesen kannst Du zum Beispiel vorbeugen, indem Du Deine Schuhe und Socken gezielt aufeinander abstimmst. Außerdem solltest Du immer ein Ersatzpaar Strümpfe dabei haben und Deine Füße im Anschluss an eine Outdoor-Unternehmung abtrocknen - auch zwischen den Zehen!
Bewegungsmangel
Bleibst Du in Bewegung, hältst Du Deinen Körper auf Trab. Bewegungsmangel ist ebenfalls eine Ursache für kalte Füße. Schon mit kleinen Bewegungen kurbelst Du die Wärmezirkulation Deines Körpers an. So kann bereits ein gelegentliches Zehenworkout für eine bessere Durchblutung Deiner Füße sorgen. Irgendwann möchte jedoch jeder mal eine Pause machen und seine Beine übereinanderschlagen. Leg sie lieber hoch oder stell sie nebeneinander auf. Das Übereinanderschlagen könnte für eine schlechtere Durchblutung sorgen und kalte Füße zur Folge haben.
Die richtige Schuhwahl für warme Füße
Ein gut sitzender und isolierender Schuh ist in der kalten Jahreszeit unerlässlich! Niemand möchte mit Druckstellen oder Blasen und kalten Füßen unterwegs sein. Achte bei Deinen Schuhen daher bitte darauf, dass sie weder zu eng am Fuß sitzen, noch zu fest geschnürt sind. Ein zu eng sitzender Schuh kann die Blutzirkulation behindern und kalte Füße verursachen. Auch sollten Deine Schuhe nicht zu weit sein, da sonst Kältebrücken entstehen könnten. Insbesondere Wanderschuhe müssen so einige Kilometer hinter sich bringen und sollten wie angegossen sitzen! Lass Dich also lieber vorher ausführlich zu Deinen Schuh beraten, bevor Du damit auf Tour geht!
Neben Tragekomfort, Passform und Material spielt die Atmungsaktivität eines Schuhs eine entscheidende Rolle für warme Füße. Ein Extrembeispiel sind ungefütterte Gummistiefel. Warst Du damit schon einmal ohne Stiefelsocke im Winter unterwegs? Dann hattest Du, zu Hause angekommen, sicher das Gefühl mit Eisklumpen zurückzukehren? Kein Wunder! Gummistiefel sind zwar zu 100 Prozent wasserdicht, aber leider kein Stück atmungsaktiv. Euer Schweiß bleibt im Schuh und sorgt bei kalten Temperaturen schon nach kürzester Zeit für Eisfüße. Im Gegensatz zu Gummistiefeln sind hochwertige, wasserdichte Schuhe mit einer atmungsaktiven Membran zwischen Außen- und Innenhaut ausgestattet. Diese verhindert das Eindringen von Regentropfen und sorgt zugleich für den kontinuierlichen Feuchtigkeitstransport nach außen.
Ein weiterer Tipp für warme Füße sind Stulpen und Gamaschen. Gamaschen sind eine sinnvolle Ergänzung für wasserdichte Schuhe und schließen die Kältebrücke zwischen Schaft und Bein. Gamaschen schützen Deine Schuhe vor eindringendem Regen oder Schnee und sorgen für trockene Füße bei widrigstem Wetter.
Schuhpflege
Im Anschluss an jede Deiner Outdoor-Unternehmungen solltest Du Deine Schuhe trocknen und pflegen. Selbst dann, wenn sie sich nicht feucht anfühlen, solltest Du die Einlegesohle herausnehmen, die Schnürsenkel Deiner Schuhe öffnen und Deine Schuhe (am besten über Nacht) auslüften und trocknen lassen. Die schonendste Variante Schuhe zu trocknen ist, sie mit Zeitungspapier auszustopfen und anschließend in einem gut durchlüfteten Raum trocknen zu lassen. Empfehlenswert ist es außerdem, das Papier zwischenzeitlich zu wechseln. So trocknen sie schneller und Du vermeidest Schimmelbildung. Erst dann, wenn Deine Schuhe wieder vollständig trocken sind, kannst Du ihre funktionellen Eigenschaften wieder vollständig ausschöpfen.
Wichtig: Trockne Deine Schuhe bitte NIE in der unmittelbaren Nähe einer Hitzequelle! Also weder am offenen Lagerfeuer, auf oder neben einem Heizkörper, im Trockner oder Ofen. Die starke Hitze könnte Verklebungen beschädigen oder das Material brüchig machen. Nachdem Deine Schuhe wieder trocken sind, solltest Du sie pflegen und neu imprägnieren. Der nächste Regen lässt sicher nicht lange auf sich warten und ist die Nässe erst einmal an Deinen Füßen angekommen, ist es schnell vorbei mit den warmen Füßen. Noch mehr Tipps rund um Deine Wanderschuhe findest Du übrigens in unseren Pflegetipps für Wanderschuhe.
Kleiner Geheim-Tipp für zu Hause: Katzenstreu
Sind Deine Schuhe mal richtig nass geworden und Du willst sie zu Hause schnell wieder einsatzbereit machen, dann organisiere Dir etwas Katzenstreu und zwei Nylonstrümpfe. Füll die Strümpfe mit dem Streu, knote sie zu und leg das entstandene Streusäckchen in Deine nassen Schuhe. Das Katzenstreu saugt die Feuchtigkeit darin sehr schnell auf und reduziert gleichzeitig Schweißgerüche.
Socken - Wer die Wahl hat...
Dein Schuh kann noch so gut sitzen, wasserdicht und atmungsaktiv sein, Du kannst nur dann von all seinen funktionellen Eigenschaften profitieren, wenn die Wahl Deiner Socken darauf abgestimmt ist! Wanderschuhe müssen extrem viel aushalten, die Strümpfe darin noch mehr! Hochwertige und gut sitzende Wandersocken schützen unsere Füße vor Reibung, Druckstellen oder Blasen, bieten ihnen Dämpfung und leiten den Schweiß vom Fuß weg. Gleichzeitig halten sie Deine Füße warm, indem sie für das nötige Luftpolster sorgen.
Jeder von uns hat einen anderen Einsatzzweck für seine Socken im Sinn. Daher gibt es diese in den unterschiedlichsten Materialstärken und -kombinationen. Angefangen bei kurzen und besonders dünnen Baumwoll-Linern bis hin zur extrem weichen und warmen Wintersocke mit dicker Polsterung. Willst Du nass-kalten Füßen vorbeugen, eignen sich besonders Socken mit einem hohen Wollanteil.
Darüber hinaus gibt es Kompressionsstrümpfe für Trekking und Flugreisen, besonders abriebfeste Socken und sogar spezielle Expeditionssocken. Unabhängig davon, ob Du gerne wanderst, walkst, joggst oder in den Bergen unterwegs bist, solltest Du darauf achten, ob Deine Socken richtig sitzen und ob der Schaft hoch genug für Deinen Schuh ist. Rutschende Socken oder ein zu kurzer Schaft können schnell zur Kältebrücke werden und für kalte Füße sorgen. Somit können selbst dünne Kniestrümpfe prima isolieren, da sie eine größere Hautfläche bedecken. Lass Dich dazu gerne persönlich in einer unserer Unterwegs Filialen beraten.
Sind Deine Füße immer noch nicht warm? Dann helfen Dir die folgenden 10 Tipps für warme Füße sicher weiter!
10 Tipps für warme Füße:
1. Energiereich essen, ausreichend trinken und vor dem Schlafengehen entleeren
Iss energiereich und nutze scharfe Speisen, um Deinen Körper von Innen zu wärmen. Gewürze, wie Chilli oder Curry regen den Stoffwechsel an. Entleerst Du Dich vor dem Schlafengehen, bleibt Deinem Körper außerdem mehr Energie zum Warmhalten eurer Füße.
2. Hohe Alkoholmengen vermeiden
Alkohol reduziert die Körperabwehr und kann bei der Einnahme von zu hohen Mengen sogar eine Unterkühlung zur Folge haben. Trinken wir zu viel Alkohol, weiten sich unsere Gefäße und unsere Haut wird besser durchblutet. Somit wandert deutlich weniger Blut zu unseren lebenswichtigen Organen, Füßen und Händen. Greif daher lieber zu einer heißen Tasse Milch oder Tee, wenn Du frierst.
3. Doppelt hält besser!
Das Zwiebel-Prinzip funktioniert auch prima an Deinen Füßen. Zum einen vermeidest Du mit zwei Paar Socken Blasen an den Füßen und zum anderen isolieren zwei Schichten gleich noch mehr Luft. Wichtig ist nur, dass Deine Schuhe hierfür ausreichend Platz bieten.
4. Sockenwechsel nicht vergessen!
Hab immer ein Ersatzpaar Socken parat und trockne Deine Füße ab bevor Du die Socken wechselst.
5. Einlegesohlen benutzen
Einlegesohlen bieten Dir eine zusätzliche Dämmwirkung. Neben besonders weichen Winter Einlegesohlen gibt es außerdem einmalig verwendbare Thermopad Sohlenwärmer. Diese bestehen aus Eisenpulver, Kochsalz, Aktivkohle, Wasser und Mineralien und sind von einer Membran umgeben. Nach dem Öffnen ihrer Verpackung startet die langsame Oxidation des Eisens und sorgt bis zu acht Stunden für warme Füße. Die Wärmekissen gibt es in den Größen S/M und M/L.
6. Warme Steine als Wärmespeicher und Trockner zugleich
Bist Du unterwegs, Deine Schuhe und Socken sind nass und Du hast kein Zeitungspapier dabei? Dann könnten warme Steine eine Lösung sein. Steine speichern Wärme und es reicht schon, sie kurz ins Lagerfeuer zu legen und soweit abkühlen zu lassen, dass Du sie in die Hand nehmen kannst, ohne Dich daran zu verbrennen. Anschließend kannst Du Deine Schuhe und Socken darauf legen oder die warmen Steine in Deine Schuhe/Socken legen und sie so über Nacht trocknen lassen.
7. Nutze Deine eigene Körperwärme
Unser Körper ist und bleibt immer noch der beste, mobile Trockner! Nutze Deine Körperwärme und lege Deine nassen Socken einfach unter Dein Shirt. Zugegeben, zunächst fühlen sich feuchte/nasse Socken unangenehm auf der Haut an, aber es dauert nicht lange und schon trocknen sie nebenbei, während Du unterwegs bist.
8. Wärmflasche to go
Nur wenige haben immer eine Wärmflasche parat. Dafür aber eine Trinkflasche. Eine kleine Notlösung ist es, Deine Trinkflasche mit warmen Wasser zu füllen und hiermit Deine Füße aufzuwärmen beziehungsweise warm zu halten.
9. Durchblutung anregen
Durch regelmäßiges Kneippen und gelegentliche Wechselbäder stärkst Du nicht nur Dein Immunsystem, sondern verbesserst langfristig die Durchblutung Deines Körpers. Auch Fußmassagen regen die Durchblutung prima an.
10. Barfußlaufen
Barfußlaufen ist gesund und verändert Dein allgemeines Kälteempfinden, indem es die Blutzirkulation in Deinen Füßen anregt und sie somit dauerhaft wärmer macht.