Unterwegs Pflegetipps für Zelte

erstellt am: 24. 03. 2017 um 9:56 Uhr

Pflegetipps-Zelte

 
Freust Du Dich nach einem langen, anstrengenden Wandertag auf eine erholsame Nacht? Dazu gehört auch ein Zelt, das widrigen Wetterverhältnissen standhält und dafür sorgt, dass Du mit all Deinem Outdoor Equipment nicht nass wirst. In unserem Onlineshop findest Du eine große Auswahl an Zelten. Damit Du viele angenehme und trockene Nächte in Deinem Zelt verbringen kannst, ist die entsprechende Pflege wichtig. Die Zeltpflege ist zum Teil etwas aufwendig, aber es lohnt sich! In dem folgenden Beitrag, erfährst Du mehr zu dem Thema Zelt imprägnieren, pflegen und Zeltreparatur.

Die Eigenschaften des Außenzeltes

  • Stoff: Die meisten Zelte bestehen aus Kunstfaserstoffen wie Polyester oder Polyamid.
  • Beschichtung: Für die Wasserdichtigkeit sorgt eine Beschichtung aus Polyurethan oder Silikon.
  • Imprägnierung: Damit Regen besser vom Außenzelt abperlen kann und es vor schädlichen UV-Strahlen geschützt ist, erhält das Zelt eine zusätzliche Imprägnierung vom Hersteller.
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Die richtige Zeltpflege

  • Zur Pflege Deines Zeltes gehört auch die Wahl des richtigen Lagerplatzes beim Camping. Dieser sollte frei von spitzen Steinen, Ästen etc. sein. Zudem solltest Du Dein Zelt nicht direkt unter einem Baum aufbauen, um Beschädigungen durch herabfallende Äste, herabtropfendes Harz o. Ä. zu vermeiden.
  • Ideal ist ein Lagerplatz im Schatten, da direkte Sonneneinstrahlung (UV-Strahlung) dem Außenmaterial auf Dauer schadet und die Lebensdauer Deines Zeltes vermindert.
  • Verwende eine Zeltunterlage. Diese Plane schützt den Zeltboden vor Verschmutzung, Rissen und Löchern. Achte darauf, dass die Plane nicht über das Außenzelt hinausragt, sodass sich das vom Zelt ablaufende Wasser dort sammelt.
  • Nutze bei stürmischem Wind zusätzliche Abspannleinen und Heringe, da diese die Zugbelastung minimieren und somit die Nähte schonen.
  • Schüttel' den Dreck, der sich ganz automatisch während der Tour im Innenzelt ansammelt, ab und zu aus, indem Du das Innenzelt einfach auf links drehst. Besser nicht ausfegen, da Staub, Sandkörner etc. unter dem Feger wie Schleifpapier wirken und so das Bodenmaterial beschädigen können.
  • Kondenswasserbildung im Zelt kann nie ganz vermieden, aber zumindest reduziert werden. Das beste Mittel zur Reduktion ist eine gute Durchlüftung. Zudem ist ein sorgfältiges Abspannen unabdingbar, damit das am Außenzelt entstehende Kondenswasser nicht ins Innenzelt gelangt. Mit einer Zeltplane im Bereich der Apsiden kann die Kondenswasserbildung zusätzlich eingeschränkt werden, da so weniger Feuchtigkeit vom Boden und Bewuchs ins Zelt eindringt.
  • Nach der Tour ist vor der Tour: Überprüfe Dein Zelt immer direkt nach jedem Urlaub auf Schäden und Verschleißerscheinungen. Eventuelle Beschädigungen am Besten gleich reparieren, damit es bei der nächsten Unternehmung mit Zelt keine unangenehmen Überraschungen gibt!
  • Auch die Reinigung nicht vernachlässigen: Säubere Verunreinigungen des Außenzeltes mit lauwarmem Wasser und einem weichen Schwamm. Drücke nicht zu fest auf und verwende keine scharfen Reinigungsmittel, sondern setze besser auf natürliche Reiniger auf Seifenbasis.
  • Reißverschlüsse werden mit einer alten Zahnbürste abgebürstet und mit Hilfe eines Silikonsprays wieder gleitfähig.

Achtung!

Wasche Dein Zelt NIE in der Waschmaschine!

Dies könnte zu einer Beschädigung der Beschichtung, am Reißverschluss oder des Stoffs führen!

Anleitung Nahtversiegelung

  • Beschichtungen halten normalerweise relativ lange. Nähte hingegen können schneller undicht werden, lassen sich aber ohne große Probleme mit speziellen Nahtdichtern neu versiegeln bzw. abdichten.
  • Baue Dein Zelt auf und überprüfe, ob es komplett sauber und trocken ist. Außerdem müssen die abzudichtenden Nähte unter Zug sein.
  • Trage eine ausreichende Menge an Nahtdichter auf der Innenseite des Zeltes entlang der zu reparierenden Zeltnaht auf. Verteile ihn entlang der Naht mittels eines kleinen Pinsels bzw. einer Bürste, sodass die undichte Stelle schließlich von einem dünnen, geschlossenen Film abgedeckt ist.
  • Achte darauf, dass der Film etwas breiter als die Naht selbst ist.
  • Plane für die Trocknungszeit mindestens 12 Stunden ein.

Zeltreparatur

  • Hast Du kleine bis mittelgroße Löcher oder Risse im Zeltmaterial, kannst Du diese problemlos selbst reparieren, wobei auch hier wichtig ist, welche Beschichtung Dein Zelt hat. Im Lieferumfang der meisten Zelte ist ein Set an verschiedenen Flicken enthalten. Dieses Zubehör ist praktisch für kleinere Reparaturen.
  • Wenn Du Dir bezüglich einer Zeltreparatur unsicher bist oder aber ein größerer Schaden am Zelt vorliegt, gib es zur Reparatur in fachmännische Hände. Die meisten Zelthersteller bieten einen entsprechenden Service an. Sprich uns gerne in einer unserer Unterwegs Filialen darauf an oder erkundige Dich telefonisch bei unserem Service: Wir helfen Dir gerne weiter und nehmen für Dich Kontakt zu den Herstellern auf!

Tel: +49 (0) 4421 / 500 380 (Mo - Fr.: 8.00 - 18.00 Uhr, Sa: 10.00 - 15.00 Uhr)

Zelte mit PU-Beschichtung

  • Kleine Risse kannst Du mit einem Nahtdichter reparieren. Nähen ist jedoch sicherer (per Hand oder Nähmaschine), da so ein weiteres Einreißen des Stoffs besser verhindert werden kann.
  • Als Faden empfehlen wir Dir Segelgarn. Reinige die defekte Stelle, bevor Du mit dem Nähen beginnst. Nähe vorsichtig und sorgfältig, um einen größeren Schaden zu verhindern. Versiegele die reparierte Stelle mit dem Nahtdichter. Um auf Nummer sicher zu gehen (vor allem bei händischen Nähten), kannst Du außerdem einen Flicken verwenden.
Tipp
  • Kleine Löcher lassen sich mit einem Tropfen des Nahtdichters leicht reparieren: Stelle reinigen, Nahtdichter aufbringen, trocknen lassen – fertig!
  • Größere Löcher kannst Du mit einem Flicken reparieren. Trage den Nahtdichter auf die gereinigte Stelle auf, bis ein dünner, geschlossener Film entsteht, der größer als der Flicken ist. Der Flicken selbst sollte das Loch an allen Seiten großzügig überdecken, schneide ihn also entsprechend zurecht. Klebe den Flicken auf, streiche ihn glatt und lass die Stelle vollständig trocknen.
Seam grip

Unser Tipp:

Das Seam Grip Universal Reparatur Set von McNett solltest Du für den Notfall auf jeder Tour dabei haben. Dieses enthält verschiedene Flicken sowie eine Tube Nahtdichter mit Pinsel. Wenn unterwegs beim Camping etwas kaputt geht, bist Du mit diesem Set bestens ausgerüstet.

Zelte mit Silikon-Beschichtung
Hier empfiehlt es sich, nicht nur Risse, sondern auch Löcher zu nähen, da die Nahtdichter für silikon-beschichtete Zelte nicht so stark belastbar sind. Willst Du einen Riss nach dem Nähen zusätzlich mit einem Flicken sichern, nähe diesen ebenfalls an.

Unser Tipp: SilNet von McNett ist für die Reparatur von Nahtlöchern oder Beschädigungen an silikon-beschichteten Materialien konzipiert und gewährleistet eine wasserdichte Abdeckung (Pinsel inklusive).

Imprägnierung

  • Dein neues Zelt brauchst Du vor der ersten Benutzung nicht imprägnieren. Die Imprägnierung wurde vom Hersteller bereits aufgebracht, womit es sofort einsatzbereit ist. Starker Regen, Schnee, Eis, feiner Staub, Sonneneinstrahlung etc. tragen jedoch das Imprägniermittel mit der Zeit ab. Das Zelt ist dann auch nicht mehr vor UV-Strahlen geschützt, wodurch die verarbeiteten Materialien schneller altern, ausbleichen, spröde sowie anfällig für Risse werden. Zudem perlt Wasser nicht mehr ab und der Oberstoff nimmt Feuchtigkeit auf. Dein Zelt ist nicht mehr wasserdicht und die Trocknungszeiten des Zeltes verlängern sich erheblich. Ein Zelt, das gut imprägniert ist, brauchst Du nur ordentlich aufzuschütteln und schon ist der Stoff fast wieder vollständig trocken.
  • Wir empfehlen generell, die Imprägnierung des Zeltes alle paar Jahre zu erneuern, wobei dies natürlich auch von der Häufigkeit der Zeltbenutzung bzw. von den Bedingungen abhängt, denen das Zelt auf Deinen Touren ausgesetzt ist.
  • Tipp: Um die Imprägnierung zu überprüfen, bewässere das Zelt am besten mit einem Gartenschlauch oder einer Gießkanne. So kannst Du am schnellsten erkennen, ob das Wasser noch abperlen kann, d. h. ob die Imprägnierung noch ausreichend ist. Wenn das Wasser nicht vom Gewebe abperlt, sondern sich ein Wasserfilm bildet, der vom Zeltstoff aufgenommen wird, muss das Zelt wieder imprägniert werden.
  • Zum Imprägnieren baue Dein Zelt auf und überprüfe, ob es sauber und unbeschädigt ist.
  • Du kannst entweder ein Imprägnierspray oder eine Flüssigimprägnierung verwenden. Die meisten Imprägniermittel sind sowohl für PU- als auch für silikon-beschichtete Zelte geeignet.
  • Beachte beim Imprägnieren bitte immer die Anleitungen und Angaben des Herstellers!

Imprägniermittel

Zelt-Imprägnierspray

Das Imprägnieren mit einem Spray geht einfach und schnell. Beim Sprühen muss jedoch besonders sorgfältig auf die gleichmäßige Verteilung des Imprägniermittels geachtet werden. Vermeide es zu Deinem eigenen Schutz, das Spray einzuatmen und lass das Zelt gut durchtrocknen.

Flüssigimprägnierung

Das Imprägnieren mit einem flüssigen Mittel ist etwas aufwendiger, das gleichmäßige Aufbringen jedoch unkomplizierter. Flüssige Imprägniermittel müssen meistens mit Wasser verdünnt werden. Das Auftragen und gleichmäßige Verteilen auf dem Zeltstoff erfolgt dann mithilfe eines Schwamms, einer weichen Bürste oder eines Mikrofasertuches. Die meisten flüssigen Imprägniermittel benötigen eine gewisse Einwirkzeit. Anschließend solltest Du überschüssiges Mittel mit einem Tuch abwischen, um unschöne Flecken auf dem Gewebe zu vermeiden. Lass' das Zelt auch hier gut durchtrocknen. Um auf Nummer sicher zu gehen, kannst Du die Imprägnierung nach dem Trocknen überprüfen und das Imprägnieren gegebenenfalls wiederholen.

GearGuardEco
Nikwax

 

Transport und Lagerung

Das Zelt solltest Du weder feucht verpacken, noch lagern. Manchmal geht es nicht anders und wenn Du das noch feuchte Zelt für kurze Zeit in Deinem Rucksack verstaust, ist das für kurze Zeit auch kein Drama! Beim Lagern zu Hause sollten jedoch sämtliche Teile absolut trocken sein! Dieses beugt Verfärbungen, Geruch, Stockflecken und Schimmel vor.
 





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Ihr Kommentar:




Ulrike | am 27. September 2019 um 10:12 Uhr

Sehr gute Tipps, um das Zelt auch bei einer Tour in der freien Wildbahn richtig zu pflegen. Ich habe inzwischen auch ein Lagerzelt gemietet, in dem ich während unserer Bergtour im Sommer immer Getränke und Essen lagere, damit es während des Wanderns frisch bleibt.
[Anmerkung der Redaktion: URL entfernt]




Alex | am 3. Juli 2020 um 15:39 Uhr

Habt ihr eventuell Erfahrung mit der Zeltimprägnierung von Simprax? Es soll für Polyester- und Baumwollzelte geeignet sein. Herzlichen Dank. Alex




Malte | am 15. Juli 2020 um 14:52 Uhr

Hallo Alex!

Mit dieser Imprägnierung haben wir tatsächlich leider noch keine Erfahrungen gemacht. Falls Du es einmal ausprobieren solltest, teile doch gerne Deine Erfahrungen hier mit uns.

Viele Grüße
Dein Unterwegs-Team



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