Unterwegs Pflegetipps für Funktionsbekleidung

erstellt am: 21. 10. 2016 um 10:20 Uhr

Pflegetipps für Funktionsbekleidung

Im Folgenden findet ihr den ersten Teil unserer UNTERWEGS PFLEGE-TIPPS-Serie. Damit ihr und eure Outdoor-Bekleidung perfekt für die nasskalte Jahreszeit gewappnet seid, möchten wir euch heute ein paar Tipps rund um das Thema Pflege für Funktionsbekleidung geben.


Treue Begleiter für Wind und Wetter!

Der Großteil der bei wasser- und winddichter Bekleidung verwendeten Membranen (z.B. Gore-Tex®) verfügt über zahlreiche, sehr kleine Poren. Ist die Außentemperatur niedriger als die Temperatur im Inneren der Jacke und erreicht der Wasserdampf einen gewissen Druck, werden die Wasserdampfmoleküle durch die Poren nach außen „gedrückt“.

 

Bild: Gore-Tex

Entscheidend hierbei ist, dass die Poren gerade mal so groß sind, dass ein Wasserdampfmolekül (Schweiß) hindurch passt, aber ein Wassermolekül (Regen) nicht, da es zu groß ist. Das heißt Schweiß kann raus, Regen jedoch nicht hinein – das Kleidungsstück ist also wasserdicht. Wetterfeste Bekleidung wird bei der Herstellung zusätzlich mit einer Imprägnierung versehen, die wasser- und schmutzabweisend wirkt und für die Atmungsaktivität bestimmend ist. Durch die Imprägnierung perlt das Wasser auf der Außenseite ab und dringt nicht in den Stoff ein.

 

 

Ohne Imprägnierung perlt das Wasser nicht mehr ab und es entsteht ein Wasserfilm. Durch die Nässe von außen wird der Druck so groß, dass der durch das Schwitzen entstandene Wasserdampf nicht mehr von innen nach außen entweichen kann. Die Atmungsaktivität der Bekleidung wird stark eingeschränkt, der Wasserdampf kühlt ab und kondensiert auf der Kleidungs-Innenseite. Infolgedessen fühlt sich die Bekleidung nass an und wir fangen an zu frieren.


Warum Funktionsbekleidung waschen und neu imprägnieren?

Der menschliche Schweiß enthält unter anderem Salzkristalle. Da deren Moleküle in der Regel größer sind als die möglichen Poren in der Membran, setzen sie sich im Inneren der Jacke ab. Da Salze sehr aggressiv sind, greifen sie das Material mit der Zeit an. Hierdurch kann es porös und somit zerstört werden. Zudem gelangen Rückstände aus Sonnencreme, Lotion, Parfum etc in die Jacke bzw. Membran und auch diese sollten wieder ausgewaschen werden. Die Imprägnierung, mit der die Bekleidung bei der Herstellung behandelt wird, ist nicht dauerhaft. Sie lässt bei einer Jacke z.B. durch das Tragen eines Rucksacks nach. Um die Funktion eurer wasser- und winddichten Bekleidung möglichst lange zu erhalten, muss diese also regelmäßig gewaschen und neu imprägniert werden, was unter Beachtung einiger wichtiger Punkte ganz einfach ist!


Gewusst wie: Funktionsbekleidung richtig waschen...

Geht bitte stets nach der folgenden Devise vor: Lieber häufig und mit wenig Waschmittel als selten mit viel Waschmittel waschen. Schließt vor dem Waschen sämtliche Reiß- und Klettverschlüsse und kontrolliert, ob sich Rückstände im Waschmittelfach befinden und entfernt diese. Mit speziellen Flüssigwaschmitteln für Funktionsbekleidung seid ihr auf der sicheren Seite.

 

 

Kein Weichspüler verwenden!

Keine Weichspüler verwenden!
Verwendet niemals Weichspüler, da diese die Funktion der Bekleidung stark beeinträchtigen können. Das liegt daran, dass Weichspüler unter anderem Silikon enthalten, welches die Innenseite des Kleidungsstücks wasserabweisend macht. So können die Poren von Membranen und Beschichtungen verstopfen, wodurch die Atmungsaktivität des Produktes irreversibel verloren gehen würde.

 

Unsere Empfehlung: Pro Wash von Fibertec, ein konzentriertes, umweltfreundliches Spezialwaschmittel zur besonders schonenden Reinigung von Funktionsbekleidung.

 

Nicht Schleudern!
Die meiste Funktionsbekleidung lässt sich bei 30 ° bis 40° C im Schonwaschgang waschen. Die Kleidung sollte nicht geschleudert bzw. nur kurz bei niedriger Umdrehungszahl angeschleudert werden. Sehr wichtig ist auch das anschließende Nachspülen bis das Wasser wieder klar ist. Nutzt dafür den zusätzlichen Spülgang eurer Maschine.

 

Darüber hinaus empfehlen wir euch beim häufigen Tragen in salzhaltiger Luft, eure Funktionsbekleidung gelegentlich mit klarem Wasser durchzuspülen, da die Ablagerung der salzhaltigen Kristalle die Funktion beeinträchtigen könnten.


Keine direkte Sonneneinstrahlung

Funktionsbekleidung richtig trocknen

Trocknet eure Funktionsbekleidung am besten an der Luft, vermeidet hierbei jedoch direkte Sonneneinstrahlung, da aggressive UV-Strahlen die Textilien besonders in nassem Zustand beschädigen können, wenn die Sonneneinstrahlung um ein vielfaches verstärkt wird.


Reaktivierung der Imprägnierung

Um den Wetterschutz langfristig zu erhalten, ist nach jedem Waschgang eine Reaktivierung der Imprägnierung erforderlich. Durch die Wärmezufuhr (thermische Energie) können sich die Molekülketten des Imprägniermittels wieder ausrichten, d. h. ihr Ausgangszustand wird wieder hergestellt und somit auch die imprägnierende Wirkung.

  • Trockner:
    Gebt die Kleidung bei niedriger Temperatur und geringer Trommelfüllung für mindestens 30 Minuten in den Trockner.
  • Bügeln:
    Habt ihr keinen Trockner zur Verfügung oder verbietet die Pflegeanleitung des Herstellers die Verwendung eines Trockners, dann bügelt das Kleidungsstück bitte nur bei niedriger Stufe ohne Dampf und mit einem Geschirrhandtuch unter dem Bügeleisen.

Funktionsbekleidung neu imprägnieren, so geht's!

Nach dem dritten Waschen, spätestens aber, wenn das Wasser nicht mehr abperlt, muss eine neue Imprägnierung erfolgen. Dies könnt ihr entweder mit einem Spray oder einer Flüssigimprägnierung durchführen. Bitte auch hier Herstellerangaben beachten!

  • Imprägnierspray: Damit das Spray tief in die Fasern eindringen kann, sollte ihr Kleidungsstück noch leicht feucht sein. Der Vorteil vom Spray: es bietet euch die Möglichkeit, stark beanspruchte Bereiche, wie z.B. die Schultern, besonders gründlich zu imprägnieren. Wir empfehlen Textile Guard Eco von Fibertec - wasserabweisend und besonders umweltfreundlich.
  • Tauchbad: Lasst nach dem Waschen noch einen weiteren Waschgang laufen (Schonwaschgang, höchstens anschleudern), das Imprägniermittel wird hierbei wie ein Weichspüler eingefüllt. Unsere Empfehlung: Textile Guard Eco Wash-In von Fibertec - wasserabweisend und besonders umweltfreundlich.

 

Für welche Variante ihr euch entscheidet, liegt bei euch. Im Anschluss empfehlen wir euch jedoch immer eine anschließende Wärmezufuhr zur Aktivierung der Imprägnierung! Weitere Tipps rund um das Thema Funktionsbekleidung findet ihr bei unserer Produktberatung.

 





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Was ist eine DWR Imprägnierung? | Die Antwort gibt's im Elchblog! | am 20. April 2018 um 09:57 Uhr

[…] zur Einwasch-Imprägnierung greifen und dadurch die DWR Imprägnierung erneuern. Im Blogartikel „Unterwegs Pflegetipps für Funktionsbekleidung” erklärt Dorina, wie ihr mit dem Spray oder der Einwasch-Imprägnierung vorgeht und welche […]




Das steckt drin: Membranen bei Textilien | Elchblog.de | am 27. Juni 2018 um 08:22 Uhr

[…] bitte KEINEN Weichspüler und vermeidet den Schleudergang! Hier findet ihr übrigens noch weitere Pflegetipps für eure Funktionsbekleidung […]



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