Unterwegs Paddeltour – Dori berichtet…
erstellt am: 17. 10. 2014 um 8:15 UhrErst vor wenigen Tagen erlebte ich meine erste Paddeltour. Gemeinsam mit 9 Kolleginnen aus unserem Unterwegs Onlineshop, unserem Chef Christoph und seiner Frau Martina begaben wir uns Samstag Vormittag auf den Weg zu unserem Startpunkt in Wildeshausen. Was wir während unserer Kanutour erlebt haben und wie ich meine persönliche Paddelpremiere empfunden habe, erfahrt ihr in dem folgenden Beitrag. Kanu, Canadier oder Kajak…? Kurz nachdem ich von den ersten Planungen unserer Unterwegs Kanutour erfahren hatte, war ich neugierig auf die Geschichte der Kanus sowie auf die Unterschiede der einzelnen Bootvarianten und Paddeltechniken. Zwar hatte ich schon vor unserem Trip bereits in einem Kanu gesessen, doch war ich da gerade einmal zwei oder drei Jahre alt und kann mich noch schwach daran erinnern, dass mein Opa sein altes Möhrchen (es war schon leicht ausgeblichen und orange) mühselig per Mund aufblasen musste, bevor er damit auf´s Wasser konnte. Jedenfalls ist es egal, ob es sich bei den Booten um einen Canadier oder ein Kajak handelt, ihr gemeinsamer Oberbegriff lautet Kanu und gilt für Bootstypen ohne befestigtes Ruder. Es wird übrigens vermutet, dass der Begriff “Kanu” aus dem karibischen Raum stammt. Die Eingeborenen nannten es ursprünglich “Canagua” und verwendeten ausgehöhlte Baumstämme als Transport-, Fortbewegungsmittel und Jagdfahrzeug. Hieraus leitete sich im Laufe der vergangenen Jahrhunderte (das Alter des “Ur-Kanus” eines sumerischen Königs wird sogar auf ca. 6000 Jahre geschätzt) schließlich die Begriffe “Canoa” (spanisch), “Canoe” (englisch), “Canot” (französisch) und “Kanu” ab. Bis heute erfreut sich der Paddelsport weltweit einer immer größer werdenden Beliebheit. Die grundlegenden Unterschiede der beiden Bootstypen liegen übrigens sowohl in ihrem Baustiel, der Sitzposition des Paddlers als auch in der entsprechenden Paddeltechnik. Während zum Canadier so genannte Stechpaddel gehören, so kommen beim Kajak Doppelpaddel zum Einsatz. Beide Kanutypen werden heutzutage aus faserverstärktem Kunststoff (GFK) oder Polyethylen (PE) hergestellt. Glasfaser-Kanus sind jedoch nicht empfehlenswert für Sandbänke, Bäume oder andere Überraschungen der Natur. Der Canadier: Canadier eignen sich insbesondere für Wandertouren und bieten mehreren Personen samt Gepäck reichlich Platz und Beinfreiheit. Bei dieser klassischen Kanuvariante handelt es sich um ein offenes Boot, das mit seinen Stechpaddeln sowohl bewegt als auch gesteuert werden kann. Das Kajak: Kajaks sind bis auf eine kleine Luke geschlossen. Da es schnell mal passieren kann, dass hier Wasser eindringt, tragen Paddler einen entsprechenden Spritzschutz (siehe Foto links). Es gibt sowohl Einer- als auch Zweierkajaks. Diese sind besonders bei Einsteigern sehr beliebt. Der Kajute taucht sein Doppelpaddel dabei wechselseitig ein. In unserer Runde hatten wir ein Einerkajak mit an Bord. Da Marthe auch in ihrer Freizeit leidenschaftlich gerne paddelt (hier findet ihr übrigens ihren letzten Paddelbericht), konnte sie sich entspannt in dieses Kajak schwingen und die Landschaft der Hunte von dort aus genießen. Meine persönliche Paddelpremiere Soweit die Theorie… Dank meiner Recherche kannte ich zwar nun die grundlegenden Unterschiede der beiden Bootstypen, nur konnte ich mir bis zum Einstieg ins Kanu immer noch nicht vorstellen, was mich auf der Hunte erwarten würde. Ich muss an dieser Stelle gestehen, dass ich schon sehr nervös und aufgeregt war, bevor es dann endlich los ging und spätestens als ich sah, wie Christoph seine wasserdichten Packtaschen an den Sitzen der Kanus befestigte, dachte ich nur “Oh je, worauf habe ich mich da nur eingelassen?” Auch machte es die ausführliche Einweisung von Herrn Janßen von Hunte Adventures nicht besser, als er uns nähere Infos zur Paddelstrecke gab und uns dabei auf die einzelnen “Gefahrenstellen” hinwies. Spätestens die Worte “Fischtreppe” und “(…) wenn ihr in diesem Moment nicht nach links lenkt, dann geht ihr schneller von Bord als euch lieb ist. Also… Vordermann Paddel rechts und Steuermann Paddel links!” ließen mich ernsthaft darüber nachdenken, ob es nicht doch besser gewesen wäre, zwei Garnituren Wechselklamotten mehr mitzunehmen. An die Paddel, fertig und los! Laut der Aussage erfahrener Paddler unter uns, hatte ich schon erfahren, dass die meisten Paddelanfänger beim Ein- und Aussteigen zum ersten Mal eine nasse Bekanntschaft mit der Hunte machen. Nachdem ich jedoch trocken im Kanu saß und feststellte, dass es beim Einstieg schon einmal kein großes Chaos gab, verlor ich so langsam die erste Aufregung und war gespannt auf unsere Tour über die Hunte. Dank ein paar hilfreichen Tipps und der Geduld von Christoph stellte ich jedoch schnell fest, dass ich durchaus in der Lage bin ein Kanu sicher zu steuern. Nach der ersten Begegnung mit einem Busch und ein paar Übungsschlägen mit meinem Paddel, lernte ich das Steuern unseres Kanus recht schnell einzuschätzen und bekam so langsam ein Gefühl dafür, wann ich welche Ruderbewegung machen musste. Links gelang mir auf Anhieb, aber das schnelle Einschlagen nach rechts empfand ich anfangs noch sehr mühselig. Doch auch diese Bewegung hatte sich bis zum Ende der ersten Hälfte sehr gut eingespielt. Beste Bedingungen für eine Kanutour Mal abgesehen von unserer Truppe, bot uns auch das Wetter optimale Bedingungen für unsere erste Unterwegs Paddeltour! Bei knappen 20 Grad und zwischenzeitlich sogar hellem Sonnenschein, konnten wir sämtliche Facetten der Hunte in vollen Zügen genießen und uns auch einfach mal gemütlich durch die schöne Landschaft treiben lassen. Eine ausführliche Flusskarte von der Hunte findet ihr übrigens hier. Unsere Tour führte uns dabei von Wildeshausen nach Dötlingen. Das entspricht in etwa einer Strecke von 12 Kilometern, die man locker in knapp drei Stunden schaffen kann. Doch sollte unsere Tour kein Wettkampf werden und wir konnten uns alle Zeit der Welt lassen und einfach mal den Alltag vergessen. Ein gemütliches Picknick im Grünen Nach etwa der Hälfte unserer Strecke machten wir Halt für ein gemütliches Picknick. Von gekochten Würstchen bis hin zu knackigen Gemüsesticks und Bio-Limonade genossen wir den Tag und das herrliche Wetter im Grünen. Einige unserer Kolleginnen nutzen außerdem gleich die Chance und baten unsere Einkäuferin Jessica (in der Mitte des linken Fotos) darum, ihnen ihren Crux Gas-Kocher von Optimus einmal etwas näher zu zeigen. Dieser ist nämlich nicht nur sehr handlich und gut durchdacht, sondern bietet zudem eine ausgezeichnete Brennleistung. Er ist so konstruiert, dass er mit seinem kompakten Packmaß (3,3 x 2,2 x 1,2 cm) in seiner mitgelieferten Neoprenhülle (diese seht ihr in Jessicas Hand) bequem in der konkaven Unterseite der Gaskartusche Platz findet. Für solche windstillen Flecken, wie unsere Picknickstelle es war, ist er daher der optimale Begleiter. Andernfalls hat der klassische Trangia Sturmkocher nach wie vor die Nase vorne! Mit ihm kochte uns Christoph übrigens die leckeren Würstchen. Mein Tipp für eure Paddelpremiere Sicher waren die meisten von euch schon einmal mit einem Kanu unterwegs, doch denjenigen, denen dieser Sport noch ebenso fremd ist, wie es bei mir der Fall war, kann ich nur empfehlen…
- Verstaut eure Ausrüstung in wasserdichten Packtaschen oder Säcken.
- Steigt ins Boot, vergesst die Theorie und den Alltag!
- Konzentriert euch einfach auf euer Kanu und lasst euer Bauchgefühl entscheiden.
- Genießt die Natur und vergesst einfach mal alles andere um euch herum.