Slackline lernen – Tipps für Anfänger
erstellt am: 29. 05. 2020 um 11:57 UhrAls Anfänger auf einer Slackline fühlt man sich schnell wie jemand, der als Kind mal auf einem Skateboard gestanden hat und sich heute nicht mehr traut. Wieso sind meine Beine plötzlich so lang? Was ist noch mal Balance? Und, oh oh, nicht runter gucken! Slackline lernen geht dennoch schnell und macht super viel Spaß! Du wirst sehen...
So wirst Du zum Slackliner
Tatsache ist, wir alle gebrauchen unsere Körper im Alltag einfach nicht mehr so sorglos und voller Tatendrang wie früher einmal. Die gute Nachricht: das heißt nicht, dass er irgendetwas nicht mehr kann, oder nicht mehr lernen wird. Slacklinen ist eine junge, dynamische Sportart für jedermann. Zum Slackline lernen braucht es für den Anfang nur drei Trainingstage - nur drei - und Du hast den Dreh raus. Und Muskelkater. Aber eben auch jede Menge Spaß.
Slacklinen für Anfänger - Grundlagen
- je länger die Line, desto kniffeliger - je kürzer die Line, desto wackeliger
Für Slackline-Anfänger spannst Du sie auf mindestens 5m, aber nicht sehr viel mehr. Eine zu kurz gespannte Slackline wird das Zittern deiner Beine nicht ausgleichen können. Ist sie zu lang, braucht es einen echten Profi.
- "schlaffes Seil"
Eine Slackline ist ziemlich genau das Gegenteil von einem "Tightrope", wie es im Zirkus zum Einsatz kommt. Auf beiden geht es ums Gleichgewicht, aber gerade weil die Slackline auf kurze Distanz gespannt wird, muss sie etwas durchhängen, denn Deine Bewegungen werden nicht auf lange Strecke vom Band absorbiert.
- Barfuß oder Schuhe?
Hier scheiden sich die Geister, wobei es rein technisch in erster Linie eine Frage der individuellen Fähigkeiten und vor allem der Beschaffenheit Deiner Slackline ist. Ist diese etwas scharfkantiger oder super dünn, wird es barfuß schnell unangenehm, ist sie ziemlich breit, hat man auf nackten Füßen als Anfänger ein besseres Gefühl für die Spannung.
Slackline lernen: Die besten Tipps für Dein Einsteiger-Training
Denn Training wird es sein! Niemand steigt auf eine Slackline und steht gleich wie eine Eins. Hier unser Vorschlag: 3 Tage á 20 Minuten. Keine Ausreden und keine allzu hohen Ziele, die Dich am Ende frustriert aufgeben lassen. Drei Tage für Deine ersten Schritte.
Sicherheits-Tipps:
- Immer abspringen, bevor du fällst
- Vorsicht: beim Absprung "schnippt" die Slackline nach oben
TAG 1
- mit dem Equipment vertraut machen und die Slackline spannen
Es gibt viele verschiedene Sorten Slacklines. Zum Slackline lernen kaufst Du Dir als Anfänger am besten ein "normales" Slackline Set. Keine Jumplines, keine Highlines. Eine Breite von 3-4 Zentimetern ist ziemlich ideal. Schmaler und Du brauchst ein bisschen mehr Übung, um das Gleichgewicht zu halten. Bei breiten Slacklines ab ca. 5cm kommt hinzu, dass das Band kippelig wird, Du also noch besser auf die Gewichtsverteilung im Fuß achten musst.
Spanne die Slackline ca. kniehoch und lasse sie ausreichend durchhängen, aber nicht so, dass sie unter Gewicht den Boden berührt. Ideal wäre ein weicher Boden, um die Verletzungsgefahr beim Abspringen zu minimieren. Wenn Du die Line zwischen zwei Bäumen spannst, benutze Baumschlingen und achte darauf, dass der Baum nicht in Mitleidenschaft gezogen wird.
- Dehnen und Aufwärmen
Wirklich. Das ist wichtig. Dehne vor allem die Oberschenkelmuskulatur, aber auch die Hüften und Seiten.
- Aufsteigen und Stehenbleiben
⇒Und das wäre auch schon alles, was Du heute tun musst. Nur aufsteigen und stehenbleiben.
Dafür holst Du dir erst einmal eine helfende Hand (einen Partner), oder Du spannst eine zweite Hilfsline auf Schulterhöhe. Dann setzt Du einen Fuß auf das Band. Hier kannst Du schon einmal erspüren, welche Spannung es hat, und ob sich dein Fuß in der richtigen Position befindet.
Drücke nun Dein Standbein leicht durch und hebe den anderen Fuß vom Boden. Halten und Deine Balance finden. Mach das ruhig ein paar Mal und wechsle auch die Seiten. Wir alle haben eine "starke" Seite, die wir unbewusst bevorzugen, aber um später auf der Slackline zu laufen, brauchst Du ein gutes Gefühl für beide.
Am Ende dieser ersten Trainingseinheit setzt Du den jeweils zweiten Fuß hinter den ersten und versuchst auf der Line stehend zu balancieren.
Das ist alles. Morgen gehen wir auf der Line!
Die richtige Körperhaltung
- Knie leicht gebeugt
- Arme frei und Hände auf Schulterhöhe
- Oberkörper aufrecht
- Blick geradeaus
TAG 2
- Dehnen und Aufwärmen (wahrscheinlich spürst Du heute schon, welche Muskeln aufgewärmt werden wollen)
- Aufsteigen und Stehenbleiben (das sollte Dir heute schon viel leichter fallen)
- Der erste Schritt
Es empfiehlt sich auch das zuerst mit Hilfe eines Partners oder einer Hilfsline zu üben. Achte darauf, dass Dein Oberkörper aufrecht ist. Richte den Blick geradeaus und nicht nach unten, denn dabei lehnst Du dich automatisch nach vorn.
Jetzt hebst Du den hinteren Fuß von der Line und führst ihn nahe am Standbein entlang nach vorn, verlagerst das Gewicht, sobald der Fuß auf dem Band steht, und ... bist deinen ersten Schritt gegangen. Jetzt heißt es: üben, üben, üben.
TAG 3
Hab´ Spaß! Tob´ Dich aus! Finde die richtige Technik für Dich und Deinen Körper, trainiere das Balancieren auf der Slackline, schau Dir ein paar Videos an, aber vergleiche Dich nicht mit anderen. Mach langsam und vergiss nicht: je mehr Absprünge du "trainierst", desto geübter bist Du darin diese ohne Verletzungen zu überstehen.
Jeder Fehltritt gibt Dir die Möglichkeit besser zu werden.