Schlafen in der Hängematte – einfach mal abhängen!

erstellt am: 28. 07. 2020 um 11:32 Uhr

Schlafen in der Hängematte

Eine Nacht in der Hängematte schlafen? Das können wir Dir unbedingt empfehlen! Denn Hängematten sind super vielseitig verwendbar.

  • Hängematten leisten als Alternative zu Zelt und Schlafsack beim Camping und auf Deinen Outdoor-Touren tolle Dienste,
  • ... Du kannst entspannt im heimischen Garten oder auf der Terrasse schaukeln
  • ... und auch wenn Du mal in heißen Sommernächten draußen übernachten möchtest, um der Hitze zu entfliehen oder den Sternenhimmel zu genießen, bietet sich eine Hängematte als Alternative zum Bett an.
Schlafen in der Hängematte

 

Geschichte der Hängematte

Der Ursprung der Hängematte wird in Südamerika vermutet. Die Maya nutzten sie schon vor über 1000 Jahren als Schlafplatz. Die Hängematten waren meist aus Netzen gefertigt und hatten gegenüber dem Nachtlager auf dem Boden für die Menschen dort zwei entscheidende Vorteile: Zum einen, dass bei den vorherrschenden warmen Temperaturen rundherum gute Luftzirkulation herrschte und zum anderen, dass bodenlebende Tiere den Schlaf nicht störten.

In Europa begann der Siegeszug der Hängematte mit Christoph Kolumbus. Vor allem auf Schiffen fand die Hängematte schnell Fans und wurde als platzsparender und praktischer Ersatz zum Bett genutzt. Denn bei Seegang passte sich die Hängematte dem Geschaukel durch den Wellengang an und glich ihn aus: Während es im Bett nachts schwankte, genossen die Seeleute in der Hängematte die ganze Nacht entspannten Schlaf.

Das Aufhängen der Hängematte

Das Aufhängen geht mit den richtigen Tipps schnell und ist ganz leicht. Suche Dir zwei geeignete Aufhängepunkte, zum Beispiel zwei Bäume, die in einem gewissen Abstand zueinander stehen. Die Mitte der Hängematte sollte in etwa Deiner Hüfthöhe entsprechen, damit Du bequem ein- und aussteigen kannst. Der benötigte Abstand zwischen den beiden Aufhängepunkten und die ungefähre Aufhängehöhe lassen sich nach folgender Faustregel berechnen:
 

ungefähre Aufhängehöhe = ca. die Hälfte des Aufhängeabstands

 
Denn auch der richtige Winkel ist beim Aufhängen entscheidend - nur so kommst Du in den Genuss einer bequemen Liegeposition für Deinen Körper. Dafür muss die Hängematte "durchhängen" (Ausnahme: Stabhängematten, diese sind wegen des Stabes durchgehend straff gespannt): Der Winkel zwischen Matte und Horizont sollte etwa 30° betragen. Wenn sie dann hängt, sollte die Hängematte an die Form einer Banane erinnern.
 
Mit Hilfe von Seilen und Karabinern wird die Hängematte dann an den Aufhängepunkten befestigt. Alternativ bieten baumschonende Bänder und spezielle Aufhängesysteme sicheren Halt für Deine Hängematte und schützen zugleich die Rinde der Bäume vor Beschädigung. Außerdem sind spezielle Schlitzseile ("Slit Lines") erhältlich, bei denen das Seilende ganz einfach durch einen der Schlitze des Seils gezogen und mit einem Achterknoten gesichert wird.

 
 
 


Schadet das Schlafen in der Hängematte dem Rücken?

Klar, so eine Hängematte sieht schon gemütlich aus. Aber zum Schlafen??? Eine komplette Nacht??? Das schadet doch sicherlich dem Rücken ... oder?
 
Viele haben Bedenken, dass sie am nächsten Morgen mit Rückenschmerzen aufwachen. Doch die Bedenken sind in der Regel unbegründet:
 
Anders als auf der Matratze in einem herkömmlichen Bett liegst Du nicht auf einer ebenen, geraden Fläche, sondern die Fläche (= das Tuch) passt sich Deinem Rücken und Deinem Körper an. Wenn die Hängematte gut "durchhängt" und Du die richtige Liegetechnik nutzt, ist das Schlafen in der Hängematte richtig gemütlich - und Du brauchst keine Rückenschmerzen befürchten.

Herausforderung Hängematte: Wie komm ich da rein und wie kann man am Besten schlafen?

Nun hängt die Hängematte und schon stellt sich die nächste Frage, die sich niemand zu stellen wagt: Wie komme ich nun bloß in die Hängematte hinein? 😉

Keine Angst - es ist nicht schwierig und braucht auch keine akrobatischen Meisterleistungen ;-). Tipp: Ruhige Bewegungen sind aber für den Anfang keine schlechte Idee ;-). Am besten stellst Du Dich mit Rücken quer zur Aufhängerichtung und setzt Dich erst mal "mittig" in das Tuch, also auf den mittleren, tiefsten Punkt. Geschafft? Zeit zum Durchatmen. Und weiter geht's: Nun drehst Du Dich mit dem Oberkörper in die Liegerichtung (in die Richtung, wo später Dein Kopf liegen soll), legst Dich schräg nach hinten und ziehst die Beine nach. Jetzt kannst Du ganz entspannt Deine gewünschte Liegeposition einnehmen.
 

Bequem in der Hängematte zu liegen, ist ebenfalls keine Kunst - wenn man weiß, wie es geht. Die richtige Liegetechnik ist dabei elementar für guten Schlaf und bequemes, rückenschonendes Liegen. Dafür solltest Du nicht gerade, sondern quer oder diagonal in der Matte liegen. In dieser Position bleibt das Tuch optimal gespannt.
 
Leser-Anmerkung: Elchblog-Leser Alex gibt großen Hängematten-Fans den Hinweis besonders auf die Länge der Hängematte zu achten. Wenn sie circa doppelt so lang ist, wie Du groß bist, wirst Du sicher bequem liegen.
 
Wenn Dir leicht kalt wird, empfehlen wir Dir, eine Decke oder einen Schlafsack in der Hängematte zu nutzen, denn durch die "360° Belüftung" ist es in einer Hängematte immer ein paar Grad kälter.
 
Leser-Anmerkung: Auch hier hat Elchblog-Leser Alex einen Tipp. Wem es in der Hängematte zu luftig wird, der kann auch mit einem "Underquilt", welches von außen über der Hängematte angebracht wird, für Wärme sorgen.

Welche Hängematten eignen sich zum Schlafen?

Es gibt unterschiedliche Arten von Hängematten. Zum Schlafen eignen sich am besten Modelle, die groß genug und korrekt aufgehängt sind. Gerade größere Menschen sollten auf die Maße der Hängematte achten, um bequem liegen zu können, gegebenenfalls kannst Du auch auf Hängematten zurückgreifen, die eigentlich für die Nutzung zu zweit vorgesehen sind. Außerdem muss sich das Material für Dich angenehm anfühlen (persönliches Empfinden). Atmungsaktive Stoffe sorgen für gute Belüftung. Weniger gut zum Schlafen eignen sich hingegen Stabhängematten. Sie sind instabiler, das heißt sie wackeln mehr, sodass ein Herausfallen nachts wahrscheinlicher ist - nicht nur für "aktive Schläfer".

Eignen sich Hängematten für Kinder?

Alle Kinder - ganz gleich welchen Alters - freuen sich über eine Hängematte in ihrem Kinderzimmer. Doch eine ganz wichtige Sache vornweg: Hängematten sind kein Spielzeug. Du solltest vor allem kleinere Kinder niemals unbeaufsichtigt in ihrer Hängematte lassen. Die Gefahr des Herausfallens ist zu groß (ohnehin solltest Du die Hängematte für Deine Kids vorsichtshalber nur wenige Zentimeter über dem Boden aufhängen).
 
Besser einschlafen und tiefer schlummern

Neben den "lieben Kleinen" haben auch die Eltern ihre Freude an Hängematten für ihre Kinder, denn leichtes Schaukeln führt zu einem schnelleren Einschlafen und einem tieferen Schlaf ;-). Mit Schlafsack oder einer kuscheligen Decke ist das Schlafen dann sogar super gemütlich - und eine Nacht in der Hängematte unter dem Sternenhimmel ist für die Kids selbst im eigenen Garten ein echtes Abenteuer!

Kind in Hängematte

Für alles gewappnet: Praktisches Zubehör für Deine Hängematte

Mit dem entsprechenden Zubehör für Deine Hängematte bist Du für alles gewappnet: Spezielle Isomatten sorgen dafür, dass aufsteigende Kälte vom Boden nicht Deinen Schlaf beeinträchtigt. Sie dienen als leichte Isolierung und werden in die Hängematte eingelegt. Auch sogenannte Underquilts sorgen dafür, dass es nicht zu kalt wird: Sie werden von unten an der Matte befestigt und haben ebenfalls eine isolierende Funktion. Moskitonetze für Hängematten sind in moskitoreichen gebieten unabdingbar - aber überall anders auch nachts ein Segen, damit die Plagegeister nicht Deinen erholsamen Schlaf stören.

 
Ob Du Deine Hängematte nun für ein Nickerchen zwischendurch nutzt oder eine komplette Nacht in der Hängematte verbringst: Ausprobieren solltest Du das Schlafen in der Hängematte auf jeden Fall einmal. Und wer weiß: Vielleicht findest Du ja Gefallen daran, wenn Du die erste Nacht in der Hängematte geschlafen hast? Teile uns gerne Deine Erfahrungen mit!






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Ihr Kommentar:




Alex | am 20. August 2020 um 10:30 Uhr

Toller kurzer Einblick. Zwei Tips noch von mir. Damit man mit einer gewissen Körpergröße gut (diagonal) drin liegen kann, sollte die Hängematte ausreichend lang sein. Als Beispiel: bei knapp 1,90 Gardemaß mißt meine Cocoon gut 3,4m. Der zweite Tip, gegen Kälte von unten gibt’s auch so genannte Unserquillts. Jene kommen von außen über die Hängematte und wärmen so.




Alica | am 1. Oktober 2020 um 08:43 Uhr

Hallo Alex,
das sind zwei super Tipps! Danke dafür, die nehmen wir gerne mit auf. 🙂
Viele Grüße
Alica vom Unterwegs-Team



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