Ökologischer Rucksack

erstellt am: 02. 01. 2020 um 13:19 Uhr

Ein ökologischer Rucksack - ist das ein neues innovatives Produkt? Nein, nach dem ökologischer Fußabdruck möchten wir Dir ebenfalls den ökologischen Rucksack näher erklären.
 

Kurz gesagt:
Der ökologische Rucksack zeigt Dir, wie hoch der Naturverbrauch eines Produktes ist. Das bedeutet, wie viele Rohstoffe der Natur und wie viel Energie wurden für das Produkte, deren Herstellung und deren Transport benötigt. So kann zum Beispiel ein kleines Handy von 80 Gramm einen ökologischen Rucksack von über 75 Kilogramm mit sich "herumtragen".


Idee Glühbirne

MIPS-Konzept

Nun holen wir einmal etwas weiter aus und erklären Dir die Entstehung und den Hintergrund des ökologischen Rucksacks. Das MIPS-Konzept wurde von Prof. Dr. Friedrich Schmidt-Bleek am Wuppertaler Institut für Klima, Umwelt und Energie erschaffen und steht für ökologisches Wirtschaften und die Dematerialisierung. Dieses Konzept wird stark in den Zusammenhang mit dem ökologischen Rucksack gebracht. Es lässt den Naturverbrauch von Produkten und Dienstleistungen einfacher und verständlicher erklären.
 
MIPS setzt sich aus dem Wörtern Material-Input Pro Serviceeinheit zusammen. Unter MI werden alle Materialien gezählt, welche auf dem Lebensweg des Produktes eingesetzt werden. Und diese werden dann durch die Summe der S (Serviceeinheiten) geteilt. Die Serviceeinheiten beschreiben die eigentliche Nutzung eines Produktes durch den Menschen: 1x Wäsche waschen mit der Waschmaschine, 1 Kilometer mit dem Auto fahren. Heraus kommt ein Wert, der umgangssprachlich als ökologischer Rucksack eines bestimmten Produktes beschrieben wird und Dir zeigt, wie ökologisch und nachhaltig dieses Produkt ist.

 
Das Team um Prof. Dr. Schmidt-Bleek vom Wuppertal Institut für Klima, Umwelt und Energie hat den gesamten Lebenszyklus eines Produktes oder einer Dienstleistung in die Abschnitte Ressourcen, Produktion, Gebrauch und Entsorgung eingeteilt. Der Ressourcenverbrauch wurde von Schmidt-Bleek wiederum in fünf Kategorien eingeteilt:

Fünf Kategorien des Ressourcenverbrauches

1. Nicht-nachwachsende Rohmaterialien, wie Sand, Stein, Erdöl
 
2. Nachwachsende Rohmaterialien, wie Pflanzen und Tiere
 
3. Bodenbewegungen durch Bearbeitung (Landwirtschaft)
 
4. Wasser, welches verbraucht oder umgeleitet wird
 
5. Luft, welche durch Verbrennung verbraucht wird

Bäume und Pflanzen

 
Nun wird innerhalb der einzelnen Lebenszyklus-Abschnitte (Ressourcen, Produktion...) gemessen, wie viel Kilogramm von den jeweiligen Kategorien verbraucht wird. Daraus wird dann das ökologische Gewicht des Produktes berechnet.
 
Dabei lässt sich im Vergleich von künstlich hergestellten Produkten zu Naturprodukten nicht unbedingt sagen, welches im Hinblick auf den ökologischen Rucksack ein geringeres Gewicht hat. Denn bei der Herstellung der künstlichen Produkte werden Energie und Rohstoffe genutzt. Bei der Produktion von Naturmaterialien, wie Baumwolle, werden nicht-nachwachsende und nachwachsende Rohstoffe verwendet, ebenso wird die Belastung des Bodens mit eingerechnet. Das ergibt für 1 Kilogramm Baumwolle durchschnittlich 70 Kilogramm Natur. Allerdings ist dies abhängig von dem Herkunftsland.


"Leider" ist der ökologische Rucksack unsichtbar. Außerdem ist es in der Regel relativ schwierig, herauszufinden unter welchen Bedingungen ein Produkt hergestellt wurde. So kannst Du natürlich keinen ökologischen Wert des Rucksacks berechnen. Daher möchten wir Dir einige Tipps auf den Weg geben, wie Du das Gewicht des Rucksacks reduzieren beziehungsweise ein Produkt mit einem leichten Rucksack erkennen kannst ohne Deine gewohnte Lebensqualität in den Bereichen der Anschaffung, Nutzung und Entsorgung einzuschränken.
 

Ausrufezeichen klein

Tipps um das Gewicht des ökologischen Rucksacks zu reduzieren

Während der Anschaffung eines Produktes solltest Du überlegen, ob ein neues Produkt notwendig ist oder ob es auch denkbar wäre ein gebrauchtes Produkt zu kaufen. Denn ein "recyceltes" Produkt reduziert das Gewicht des ökologischen Rucksacks enorm. Wenn Du Dich aber entschließt ein neues Produkt zu kaufen, wäre es dann möglich, dieses mit anderen Menschen zu teilen?
Zudem solltest Du bei neuen Produkten darauf achten, dass sie keine langen Transportwege haben. Bei dem Einkauf von Lebensmittel ist diese Eigenschaft schon wesentlich präsenter, als bei dem Kauf von Kleidung oder Elektronik.
 
In der Phase der Nutzung lässt sich ebenfalls ein hoher Naturverbrauch einsparen. Elektrogeräte sollten im Stand-By-Modus stehen und im Verbrauch möglichst wenig Ressourcen in Anspruch nehmen, wie zum Beispiel, das komplette Volumen der Waschmaschine ausnutzen anstatt diese nur halb zu füllen. Ebenso sollten besser Akkus oder Netzstecker verwendet werden, als Batterien für elektronische Geräte. Die Kleidungsstücke und Geräte, die Du zu Hause hast, solltest Du pflegen und wenn möglich reparieren lassen, anstatt sie zu entsorgen.
 
Und auch bei der Entsorgung kannst Du auf eine ökologische und nachhaltige Entwicklung setzen. Du könntest überlegen, ob nicht jemand aus dem Bekannten- oder Freundeskreis Dein, zum Beispiel, altes Handy noch benötigt oder Du verschenkst oder verkaufst es. Oder im besten Fall entsorgst Du nicht, sondern recycelst. 😉
 

Verzicht auf Lebensqualität?

Natürlich möchten wir Menschen nicht auf die gewohnte Lebensqualität verzichten und das müssen wir in vielen Fällen auch gar nicht. Meistens reicht es schon, mit kleinen Veränderungen zu starten und sich den ökologischen Auswirkungen bewusst zu sein. Dann achtest Du von ganz allein auf Deinen Naturverbrauch. 🙂
 
Als Faustregel kannst Du Dir merken: je geringer die Materialmenge, desto geringer ist auch der ökologische Rucksack.
 
Und auch wir von Unterwegs bieten Produkte an, welche mit Blick auf das Ressourcenschonen hergestellt wurden. Ein Beispiel sind Produkte der Firma P.A.C. aus der Reihe Ocean Upcycling. P.A.C. kooperiert mit der Initiative SEAQUAL™, welche sich für die Verwertung von Plastikabfällen aus den Meeren einsetzt und stellt die Tücher in Deutschland her.





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