Neuseeland, ein Paradies für Wanderer

erstellt am: 21. 03. 2014 um 9:03 Uhr

Während Zuhause die ersten Frühlingsblumen blühen sind wir hier in Neuseeland im Spätsommer angekommen. Die Tage werden merklich kürzer, nachts wird es schon fast kalt und die ersten Bäume beginnen sich ins goldene zu färben. Die Zeit verfliegt – es ist verrückt! Das Baden und Surfen im Meer ist auch nur noch mit Neopren-Anzug wirklich angenehm und so trennten wir uns schweren Herzens von der Küstenstraße um ins Inland zu fahren. Eine 80 km steile, kurvige Schotterstraße führte uns südlich von Gisborne hinauf zum Lake Waikaremoana in die Bergwelt der Nordinsel. Tolle Wasserfälle und Wanderungen lockten uns an und wir wurden nicht enttäuscht. Ein Paar Tage Urlaub gönnten wir uns hier, bevor wir in Richtung der Stadt Rotorua aufbrachen.
Diese Verkehrsteilnehmer haben definitiv Vorfahrt!

Diese Verkehrsteilnehmer haben definitiv Vorfahrt!

Auf der Weiterfahrt entdeckten wir ein Freizeitvergnügen der Neuseeländer für uns. Eine ca. 50 Meter lange natürliche Wasserrutsche bzw. Rock-Slide, die zwar etwas Mut erfordert, aber wirklich einen Stop wert ist und Spaß macht. Spätestens jetzt wissen wir, dass es stimmt: In Neuseeland gibt es viel mehr Schafe als Menschen. Alle paar Minuten müssen wir stark bremsen, weil entweder ein Paar Tiere zu stur sind, die Straße zu verlassen, oder gleich eine ganze Herde von Hunden und einem entspannten Bauern über einige Kilometer auf der Straße entlanggetrieben werden. Die Gegend um Rotorua befindet sich auf vulkanischem Boden. Schon einige Kilometer vor der Stadt konnten wir den Schwefelgeruch riechen, der mit jeder Windböe durch die Straßen fegt. Rotorua an sich ist ein Mekka für Adrenalin-Junkies (mit dick gefüllter Brieftasche). Motorcross Touren, Rafting, Mountainbiking, Bunjee-Jumping, Speed-Boat fahrten, … die Liste ist unendlich und für viel Geld kann man sich hier die Garantie auf actionreiche 30 Minuten erkaufen.
Mit dem Schutz der Maori kann auf unserer Wanderung nichts schief gehen

Mit dem Schutz der Maori kann auf unserer Wanderung nichts schief gehen

Da wir dem ganzen Trubel aber eher abgeneigt gegenüber standen, zogen wir es vor, die Rucksäcke zu packen und eine Wanderung zu einem Geheimtipp zu unternehmen. Nachdem wir den berühmten Hot-Water-Beach im Norden ja aufgrund der Besuchermassen ausgelassen hatten, bekamen wir hier eine neue Chance auf ein Bad im heißen Pool. Eine kleine Quelle kochend heißen Wassers fließt direkt in den Lake Tarawera und bot uns ein entspanntes, wenn auch unrealistisch warmes Bad. Auf einem kleinen Campingplatz direkt am See schlugen wir unser Zelt auf und genossen die Ruhe. Und folgendes wird jeder Outdoorfreund kennen: Man wacht morgens durch die Geräusche der Natur auf, zieht noch etwas verschlafen den Reißverschluss des Zeltes auf und ist sofort hellwach. So ging es uns an jenem Morgen. Der ganze See dampfte und die aufgehende Sonne wärmte das Zelt. Ein tolles Bild! Während der erste Kaffee auf dem Gaskocher schon fertig war, freuten wir uns einfach nur, an diesem Ort zu sein und wussten, das der Tag gut wird.
Der erste Blick aus dem Zelt verrät: Es wird ein toller Tag.

Der erste Blick aus dem Zelt verrät: Es wird ein toller, sonniger Tag

Übrigens findet man an vielen landschaftlich schönen Orten des Landes (wie eben auch an diesem See) sogenannte DOC-Campingplätze (Department of Conservation). die mit umgerechnet 4-6 € p.P. gut bezahlbar sind. Hier findet man naturbelassene, einfach gehaltene Campingmöglichkeiten. Meist sehr abseits gelegen sind es Selbstzahlerplätze, bei denen auf die Ehrlichkeit der Besucher gesetzt wird. Für eine Übernachtung auf normalen Campingplätzen zahlt man zwischen 15 und 25 $ pro Person und Nacht (ca. 10-15 €), je nach Lage natürlich. „Wild-Campen“ ist in Neuseeland normalerweise Verboten und wird, wie wir schon von einigen Backpackern gehört haben, mit saftigen Strafen verfolgt. Wenn man dennoch die Gelegenheit bekommt, so günstig zu übernachten, sollte dabei aber unbedingt Rücksicht auf Natur und Einwohnern genommen werden. Von Rotorua aus fuhren wir weiter Richtung Westen. Wir hatten schon viel von den Waitomo-Caves gehört und wollten uns die berühmten Glühwürmchen-Höhlen nicht entgehen lassen. Bei einer Bootstour auf dem unterirdischen Bach kann man unendlich viele Glowworms bewundern, die an der Höhlendecke leben und wie ein Sternenhimmel auf die staunenden Besucher hinab scheinen. Neben den Glühwürmchen gibt es in der Gegend noch einige andere Höhlen zu entdecken.
Wir entdechen immer wieder tolle Wasserfälle entlang der Straße

Wir entdecken immer wieder tolle Wasserfälle entlang der Straße

Wir wollen weiter nach New Plymouth und dem 2518 m hohen Mount Taranaki. Unser Weg führt auf Nebenstraßen an der Küste entlang. Enge Täler und interessante Felsformationen sind bei Herbststurm und Nebel noch interessanter als bei Sonnenlicht. Wir sind schon fast wieder am Meer angekommen, doch die Berge versperren uns den Weg. Es gibt nur eine Möglichkeit, an den Strand zu kommen: Ein 60 Meter langer Tunnel, ursprünglich zum Viehtrieb in den Fels geschlagen, ermöglicht es, die andere Seite der Berge, den Strand und die tosenden Wellen des Meeres zu genießen.    




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