Kleine Kocherschulung bei Unterwegs in Wilhelmshaven
erstellt am: 19. 02. 2013 um 14:53 UhrVergangene Woche Dienstag erhielt ich die Einladung für eine Kocherschulung in gemütlicher Runde mit dem Wilhelmshavener Team aus der Nordseepassage. Was es dort zu sehen und zu lernen gab, erfahrt ihr in diesem Beitrag. Was bietet sich bei den derzeitigen Wetterbedingungen besser an, als eine warme Speise und ein gemütliches Lagerfeuer? Das dachte sich auch das Team aus Wilhelmshaven. Und schwupp di wupp stand auch schon ein Termin für unsere Kocherschulung. Zwar gab es dort kein Lagerfeuer, aber dafür frisch gekochte Suppen und zum Abschluss ein Tässchen heiß aufgebrühten Espresso. Und es werde Licht… Da es nach wie vor sehr früh dunkel wird, kam als erstes die Petromax Laterne von Torsten zum Einsatz. Innerhalb weniger Sekunden brachte er den Glühstrumpf der wohl bekanntesten Starklichtlampe zum leuchten. Mit einer Leuchtkraft von etwa 500 Hefnerkerzen (HK), das entspricht ungefähr 400Watt, hatten wir genügend Licht, um auch die Kocher einzuheizen und die Suppen und Raviolo zuzubereiten. Daraufhin zauberte die restliche Truppe ihre Kocher, ihr Kocherzubehör und ihre Dosen aus ihren Rucksäcken und Taschen hervor. Pocket-Rocket – die Rakete unter den Kompaktkochern Als erstes demonstrierte mir die Truppe den Gaskocher Pocket Rocket. Dieser ist sehr klein, sehr kompakt und hat es dennoch in sich. Mit einer Kochleistung von 2900 Watt war unser Wasser im Nu heiß. Da dieser Kocher eine präzise Flammenregelung besitzt, könnt ihr ihn euren Bedürfnissen jederzeit beliebig anpassen. Vom Köcheln bis zur höchsten Stufe. So ein kleiner Kocher hat den Vorteil, dass er im Gepäck kaum ins Gewicht fällt. Er wiegt gerade einmal 85 g und hat ein erstaunlich geringes Packmaß – ideal für Trips und Motorrad-Touren. Auf dem Foto seht ihr den Kocher (gedockt auf der grünen Kartusche) und daneben einen kleinen, roten Plastikbehälter. Darin könnt ihr den Pocket Rocket schnell und einfach verstauen. Tipp: Solltet ihr mit dem Gedanken spielen, euch diese kleine Rakete zuzulegen, dann platziert ihn bitte windgeschützt und verwendet darauf keine allzu großen Töpfe. Um der Konstruktion mehr Stabilität zu verleihen, könnt ihr außerdem ein Dreibein für die Kartusche darunter stellen. Kocherset von Trangia mit Spirituskocher Als nächstes lernte ich das Kocherset von Trangia kennen. Dieses besteht aus einem zweiteiligen Windschutz (Stövchen und Topfhalter), zwei Töpfen, einer Pfanne, einem Grillhalter, einem Spanngurt und dem Spiritusbrenner mit Sparring und Verschlussdeckel. Der untere Windschutz besitzt Luftlöcher, die immer zur Windrichtung zeigen sollten, so dass hierdurch die Sauerstoffzufuhr zum Brenner erhöht wird. Sollte der Wind zu stark sein, dann genügt es, den Kocher ein wenig zu drehen. Die Vorteile an Spirituskochern sind, dass sie leise sind und dass Spiritus überall verfügbar ist. Nova von Optimus Das Kocherset von Trangia kann mit verschiedenen Brennstoffen betrieben werden. Hier seht ihr den Nova von Optimus in Kombination mit dem Set. Mit Hilfe eines speziellen Adapters könnt ihr also auch diesen Benzinkocher mit dem Trangia Kocherset verwenden. Zwar sind Benzinkocher bekannt dafür, dass sie leicht rußen und eine gewisse Geruchsentwicklung verbreiten, aber dafür ist Benzin selbst in abgelegenen Gegenden fast immer verfügbar. In hochgelegenen Regionen und bei tieferen Temperaturen ist der Benzinkocher außerdem von Vorteil, da die Gaskartuschen ab einer bestimmten Temperatur den nötigen Druck nicht mehr aufbauen können. Tipp: Bei Verwendung von gereinigtem Benzin (zum Beispiel PowerFuel von Primus) rußen Benzinkocher nicht. Doch bevor es mit dem Kochen losgehen konnte, musste die Brennstoff-Flasche erst einmal unter Druck gebracht werden. Hierfür sorgen Manpower und eine kleine Pumpe an der Brennstoff-Flasche. Maik erklärte uns außerdem, dass es bei dieser Flasche eine On sowie eine Off-Stellung gibt. Je nachdem, wie die Flasche liegt, strömt das Benzin aus oder nicht. Hierdurch ist ein solcher Flüssigbrennstoffkocher betriebssicherer. Und dann dauerte es auch nicht mehr lange. Nicht einmal 10 Minuten später waren die ersten zwei Dosen Ravioli bereit zum Verzehr. Denn mal guten Appetit! Eine saubere Sache… Eine andere Alternative bieten euch Gaskocher. Hier ist die Verbrennung deutlich sauberer und geruchsneutraler und die Düse verstopft nicht so leicht. Ein Vorteil ist es außerdem, dass der Kocher gleich auf Anhieb zeigt, was in ihm steckt. Ein Vorpumpen ist hier nicht notwendig. Auch sprechen das leichte Gewicht, das geringe Packmaß und die intuitive Bedienbarkeit für die Anschaffung eines Gaskochers: an die Kartusche docken, aufdrehen, anzünden – fertig! Doch auch hier gibt es noch den ein oder anderen Punkt zu beachten…
- Die richtige Basis für einen festen Stand
- Effizienter Verbrauch. Ideal: Aluminium Töpfe mit großem Durchmesser
- Gas-Kartuschen kühlen leicht ab. Tipp: Ab in ein Gefäß mit lauwarmem (nicht heißem!) Wasser
- Gas-Kartuschen sind nicht überall verfügbar.