Gastbeitrag von Joey zum Triathlon Portocolom
erstellt am: 24. 04. 2015 um 7:45 UhrVom 24. bis 26. Juli 2015 findet wieder „Rad am Ring“ statt, das beliebte Event für alle Rennrad-Begeisterten auf der Formel-1-Strecke Nürburgring in der Eifel. Statt heulender Motoren beherrschen dann Zweiräder die Strecke. Die Teilnehmer umrunden den Ring auf dem Rennrad oder Mountainbike, auch Rennen für Läufer werden angeboten. Dabei erwarten sie harte Anstiege und rasante Abfahrten. Eine gute Vorbereitung und jede Menge Training vor dem Rennen sind also unverzichtbar. Unterwegs unterstützt das Rennrad-Team um Oliver Wächter aus Bremen bei dieser Aktion. Team-Kollege Joey war zum Trainieren auf Mallorca unterwegs und hat dort am Triathlon Portocolom teilgenommen. Im folgenden Blogbeitrag berichtet uns Joey aus Bremen, was er dort erlebt hat. Moin allerseits, zurück aus unserem Radsport-Trainingslager, hier ein kleiner Bericht für alle, die nicht dabei sein konnten (und dabei waren, und überhaupt). Wiebke und ich starten seit einigen Jahren die Saison mit einem Kurzaufenthalt auf Mallorca. Seit zwei Jahren auch in Begleitung von Daniela, damit wir auch im Wasser ein wenig auf Trab kommen. Und da wir dieses Jahr Montag statt Sonntag zurück geflogen sind, konnten Daniela und ich die Gelegenheit nutzen, und die Triathlon-Saison mit dem Start in Portocolom beginnen. Was wir von der Ausschreibung wussten: 55,5 km, aufgeteilt in 500 m Schwimmen, 50 km Rad und 5 km Laufen. Die Radstrecke enthält den Anstieg nach Sant Salvador, das heißt 5 km und 450 Höhenmeter. Was ich erst nach der Anmeldung bemerkt habe: die Radstrecke hat bei 50 km insgesamt über 900 Höhenmeter – heftig! Außerdem war die Strecke (gemäß Ausschreibung) nur teilweise gesperrt, also war auch mit Straßenverkehr zu rechnen (doch dazu später mehr). Der Rad-Check In war am Vortag und so sind wir schon mal am Samstag hingefahren, um uns vor Ort ein wenig umzusehen. Ein nettes Örtchen, mit einem malerischen Hafen. Und die Organisation war auch recht gut. Anmeldung und Unterlagen abholen ging schnell (eine halbe Stunde später soll die Schlange vor den Countern schon bis fast auf die Straße gereicht haben – Glück gehabt). Dann die Räder beklebt und ab in die Wechselzone. In der Wechselzone standen noch ein paar weitere Leihräder von Hürzeler und ansonsten Zeitfahrmaschinen der obersten Preisklasse. Das gab uns einen kleinen Vorgeschmack auf das Starterfeld. Die meinen das ernst! Und ich bekam erste Zweifel, ob ich eine Platzierung im zweiten Drittel schaffen würde. Am nächsten Morgen sind wir dann planmäßig aufgebrochen und hatten auf der Fahrt dann die Erkenntnis, dass wir ja über die Wettkampfstrecke anreisen. Aber die war ja teilweise gesperrt, müsste aber klappen… dachten wir, bis wir an die Vollsperrung kamen und die Guardia Civil uns auch nach einigen Diskussionen nicht weiter fahren ließ. Horror. Adrenalin. Nerv! Die Aussicht, dass unsere Räder in der Wechselzone und wir meilenweit entfernt im Nirvana den Wettkampf verbringen, hat mich dazu bewogen (entgegen meiner sonstigen Gepflogenheiten) weiter mit der Guardia Civil zu diskutieren – mit Teilerfolg. Zwar durften wir nach wie vor nicht weiter fahren, aber uns wurde der Weg über die Feldwege nach Portocolom erklärt. Auch praktisch, wenn man ein kleines GPS dabei hat und so den Weg zumindest teilweise verifizieren kann. Also sind wir über die Dörfer doch noch rechtzeitig nach Portocolom gekommen und konnten (mit etwas mehr Aufregung als geplant) unsere Wettkampfboxen klar machen. Und nun zum eigentlichen Wettkampf Wie gesagt. International besetzt und die meinten es wirklich ernst. Auf dem Podium standen nachher u.a. ein Pole, ein Österreicher, eine Schweizerin und eine Mexikanerin. Und der Zweite (!) des „Förde-Triathlon“ Olympische Distanz 2014 in Kiel kam Anfangs der Hunderter-Ränge ins Ziel. Der Schwimmstart war als Wasserstart angekündigt. Formal richtig. Aber praktisch sind die Starter jeweils auf Kommando etwa eine Minute vor dem Start vom Steg ins Wasser gesprungen und sofort voll losgekeult. Und dann war beim Startschuss keiner an der Startlinie. Also de facto ein Stegstart mit mehr als 500 Metern. Wassertemperatur: lauschige 16 Grad. Ich war in der mittleren der drei Startgruppen und hatte zum Schluss des Schwimmens dann nochmal Nervkram, weil ich die letzten des ersten Feldes und die ersten des letzten Feldes neben mir hatte. Es war voll im Wasser.


