Alpincamp 2022 – Unterwegs auf Tour!

erstellt am: 02. 06. 2022 um 15:45 Uhr

 
Im April dieses Jahres durften sich einige Unterwegs-Mitarbeiter:innen freuen und das Alpincamp am Achensee in Tirol besuchen. Neben Klettersteiggehen stand unter anderem Canyoning auf dem Programm. Unsere liebe Kollegin Petra durfte dabei sein und berichtet uns nun exklusiv von ihren Erlebnissen vor Ort:
 

Nachdem die Coronapandemie schon zwei Jahre lang alles auf Eis gelegt hatte, flatterte Anfang des Jahres eine Exklusiv-Einladung zu einem Firmenevent von Mountain Equipment und Petzl ins Haus. Und in fast allen Filialen von Unterwegs konnte sich jemand auf die Teilnahme am Alpincamp vom 24. bis zum 27. April 2022 am Achensee in Tirol freuen. Ich mich wie blöd! Einige mussten sich schon seit drei Jahren gedulden, für einige kam es sehr spontan und eine Kollegin konnte am Ende leider gar nicht mit.

Ankuft im Zeltdorf

Mit Zug und S-Bahn fuhren also 15 Unterwegsler:innen Sonntagfrüh los nach Holzkirchen bei München. Und von dort ging es nochmal 45 Minuten in Kleinbussen weiter an den Achensee. Der einzige Wermutstropfen: normalerweise wird es ja immer sonniger oder zumindest wärmer, je weiter man in den Süden der Republik kommt - dieses mal war es komplett andersherum.
 
Das kleine Zeltdorf stand schon bereit – zwar recht unterkühlt im feinsten Niesel und auch die angekündigten Berge waren nur zu erahnen, dafür war der Empfang umso wärmer und herzlicher. Jeder durfte sich ein Zelt aussuchen und bekam von Mountain Equipment für die kalten Nächte und die anstehenden Aktivitäten neben Schlafsack und Isomatte einen kompletten Bekleidungssatz (ausgenommen Unterwäsche und Schuhe) sowie einen Kletterrucksack. Petzl steuerte Helm, Klettergurt, Klettersteigset, Karabiner, Abseilgerät und Stirnlampe bei. Dies alles galt es, in den nächsten Tagen auf Herz und Nieren zu testen.
 
Aber zunächst ging es, frisch umgezogen, ins Wirtshaus neben dem Campingplatz. Hier erfreute uns neben dem tollen Essen auch der herzerfrischende Service 😉 Jetzt konnte man auch erstmal die Kolleg:innen kennenlernen, die man manchmal bestenfalls nur vom Telefonieren kannte. Und auch unsere Gastgeber entpuppten sich als sehr gesellig und bereit, sich alle möglichen Löcher in den Bauch fragen zu lassen.



Der erste Tag

Am nächsten Morgen fuhren wir um 9.00 Uhr los am Achensee längs und ins nächste Tal zum Klettersteig Reintalersee. Ehrfürchtige Blicke gingen auf die Anzeigetafel am Parkplatz und die Wand hinauf – ein paar Kinnladen folgten der Schwerkraft. Vier Streckenabschnitte im Schwierigkeitsgrad „D“, hoppla…
 
Aber wir bekamen Verstärkung – Susi und Sepp, zwei weitere erfahrene Bergführer:innen ergänzten das Team. Wir hatten also einen sehr guten Betreuungsschlüssel im Falle eines Falles, der zum Glück nicht wirklich eingetreten ist. Und nach 200 Höhenmetern und etwa zweieinhalb Stunden Kraxelei kamen dank tatkräftiger und mentaler Unterstützung an den heiklen Stellen am Ausstieg lauter Honigkuchenpferde an. Ausgepowert, aber selig. Der Wahnsinn! Und wie durch ein Wunder hatten wir sogar die ganze Tour über Sonnenschein!!!



Mountain Equipment hautnah

Am Abend stieß dann der nächste, Thomas (Geschäftsführer der Outdoors & Sports Company, also der Chef höchstpersönlich) von Mountain Equipment zu uns. Dieses mal lautet die Challenge: „Firmenpräsentation gegen gut gefüllte Bäuche und leichte Erschöpfung“. Hier konnte Mountain Equipment locker mit Kurzweil kontern! Nach vielen Details zur Firmengeschichte und zum Thema Down Codex®, Down Cycle®, PFTs in Imprägnierungen (DWR) und dem CO2- Fußabdruck des Unternehmens, wurde nochmal sehr deutlich, was man eigentlich schon wusste: hier setzt sich ein Unternehmen mit seiner Verantwortung gegenüber Mensch und Natur intensiv auseinander und arbeitet stetig an seiner Verbesserung.
 
Und dann durften wir in einem Workshop noch unsere Fähigkeiten unter Beweis stellen. Es galt, in zwei Gruppen aufgeteilt aus einem Ausrüstungsfundus jeweils einen Kunden für verschiedene Trips auszustatten. Da musste dann mit der Nachbargruppe auch schon mal über das ein oder andere Teil diskutiert werden 😉
 
Schön sind natürlich immer die Geschichten am Rande: Peter Hutchinson, der Gründer von Mountain Equipment startete 1961 in einem alten Hühnerstall auf dem Hinterhof eines Bordells und nähte dort die ersten leichten und warmen Daunenschlafsäcke und –bekleidung. Thomas Strobl guckte beim Spülen in seiner damaligen WG immer auf ein Poster eines Bergsteigers in Mountain Equipment-Ausrüstung auf einem der 8.000er. Das veranlasste ihn, Mountain Equipment Ende der 80er-Jahre nach Deutschland zu holen. Seit dem Brexit wird vom Firmensitz der Outdoor & Sports Company in Eurasburg der komplette europäische Markt inklusive der Schweiz beliefert.

Canyoning

Am Dienstagmorgen mussten wir gar nicht weit zu unserem nächsten Event fahren - das Camp mit seinen warmen Duschen war quasi immer in Sichtweite. Leider hatte sich das Wetter wieder auf „mies“ eingegroovt. Das war aber egal, denn ohnehin stand heute der ultimative Regenjacken- und Hosentest an: Canyoning heißt das Zauberwort. Aha. Also Abseilen in weglosen Gelände. Also einfach mitten durchs Bachbett und die Wasserfälle runter. Schluck!
 
Zum Üben des Sich-selbst-Abseilens ging es zunächst in einen Kletterpark. Anstelle des Klettersteigsets kam eine Selbstsicherungsschlinge an den Gurt. Und als man uns versiert genug wähnte, ging es an den Aufstieg zum Labschlaggraben. Oben angekommen verpackte sich jede:r so wasserdicht wie möglich und dann hieß es Schlange stehen zum Abseilen.



Die Bergführer:innen hatten ordentlich viel Seil verbaut und an jeder Stelle gab es eine untere Sicherung, sodass im Falle von menschlichem Versagen oder auch einfach nur Mutverlust ein „Glöckner“ den Brems- und Ablassvorgang übernehmen konnte. Wir waren also wieder in sichersten Händen. Was für ein Spaß - auch wenn der Wasserfall sich an einigen Stellen einfach nicht umschiffen ließ und man mitten durch musste. Wer da versäumt hatte, die Klettbündchen ordentlich fest zu verschließen… na, wer wohl?! Die Dramaturgie sah eine Steigerung der Abseilstreckenlänge vor - von 10 Metern am Anfang bis zu 50 Metern am Schluss.

Gute Stimmung trotz Schmuddelwetter

An der zweiten Abseilstelle hat es dann angefangen zu regnen und siehe da: So eine Hardshell-Kapuze passt tatsächlich blitzsauber über einen Kletterhelm. Auch die Imprägnierung war super - die anfänglichen Tropfen verwandelten sich schnell in Hagelkörner, die einfach so absprangen. Zum „Glück“ gingen diese dann in ein weniger schmerzhaftes Schneegestöber über. Und wir schneeentwöhnten Nordlichter freuten uns einen Ast über das unverhoffte Beiprogramm – die Stimmung hätte besser nicht sein können. Einzig die Bergführer:innen wurden eine Spur ernster, vielleicht sogar ein bisschen unruhig. Während wir beim Warten herum hüpften und die Hände unter die Achseln stecken konnten, standen sie mit klammen Fingern in der Kälte und haben uns durchgeschleust, äh, geseilt, na heile vom Berg gebracht. Chapeau!!! Ihr wart Spitze!!!



Der Abend mit Petzl

Und schon wieder hatte uns der Tag ein Leuchten ins Gesicht gezaubert! Krass!
Aber die geplante Firmenvorstellung von Petzl musste doch vom Nachmittag auf den Abend verschoben werden. Die heißen Duschen riefen! Und zum Glück waren wir auf dem Campingplatz fast die Einzigen - der Trockenraum gehörte uns! Wir wissen jetzt, welche Jacken alle wasserfalltauglich sind! Die meisten!
 
So konnten wir Petzls Stirnlampe doch nicht mehr auf einer Nachtwanderung testen, dafür haben wir dann die neue Kollektion präsentiert bekommen. Dazu haben wir dann nochmal Zuwachs bekommen in Form von Christoph, dem Manager von Petzl Deutschland, der uns die Firmengeschichte und Neuerungen bei den Standards zur Messung der Leuchtkraft, -dauer und -weite bei Stirnlampen näher gebracht hat.
 
Petzl ist erst seit 2014 wieder in Deutschland tätig. Allerdings betreuen die Mitarbeiter hier überwiegend den Bereich Arbeitssicherheit. Der neben dem Sportbereich zwar nur 50 Prozent des Umsatzes ausmacht, aber eine viel höhere Betreuungsintensität erfordert. 80 Prozent aller Produkte werden in Frankreich hergestellt, im Umkreis von 30 km um Grenoble herum gibt es drei Fabriken. Die Produktentwicklung liegt komplett in der Hand der Firma, auch für die restlichen 20 Prozent der Produkte, die in Malaysia und Vietnam gefertigt werden.


Und dann sind wir am letzten Abend doch noch „schwach“ geworden und in den „Jugendraum“ direkt neben dem „Kinderparadies“ zum Billiard spielen umgezogen. Hier konnten sogar mal die kuscheligen Daunen- und Fleecejacken abgelegt werden. Und obwohl die Luftwechselrate gegen Null ging, ging die Veranstaltung weit über Null (Uhr) hinaus. Wie hat Silvan die kleine Abschiedssause am nächsten Morgen so schön zusammengefasst: „Was im Bällebad geschah, bleibt im Bällebad“.
 
Was hat er da eigentlich in diesem Riesenrucksack…?



Wir haben uns so gut aufgenommen und betreut gefühlt - ein riesiges Dankeschön geht raus an alle Beteiligten!!!






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