Von der Faser bis zum Seil – Unterwegs zu Gast bei der Maschinenfabrik Herzog
erstellt am: 17. 07. 2015 um 8:00 UhrDamit unsere Kollegen aus dem Verkauf immer auf dem neuesten Stand bleiben, finden bei uns nicht nur regelmäßige Produktschulungen, sondern auch gelegentliche Werksbesuche bei den unterschiedlichsten Herstellern statt. So verschafften sich einige unserer Kollegen erst vor wenigen Tagen einen Einblick in die Herstellung von Kletterseilen bei der Maschinenfabrik Herzog in Oldenburg. Maschinenfabrik Herzog – ein Unternehmen mit langjähriger Tradition Die Maschinenfabrik Herzog wurde 1861 in Oldenburg gegründet und hat sich bis heute als weltweiter Marktführer für Flecht-, Spul- und Umspulmaschinen etabliert. Mit einer Produktionsfläche von mehr als 12.000 m² einschließlich Test-und Schulungszentrum und mehr als 500 verschiedenen Maschinentypen bietet sie 140 Mitarbeitern einen sicheren Arbeitsplatz. So individuell das Seil, so speziell ist auch seine Faser… Da jede Faser und jedes Seil ihre ganz speziellen physikalischen Eigenschaften auszeichnen, kommt bei der Seilherstellung nicht nur eine Maschine zum Einsatz. Hier nur ein paar Beispiele für spezifische Eigenschaften einer Faser:
- spezifisches Gewicht (schwimmt/ schwimmt nicht)
- Reißfestigkeit
- Dehnbarkeit
- Abriebfestigkeit,
- UV- Beständigkeit
- Beständigkeit gegen Chemikalien
- Beständigkeit gegen Säuren
- schwer entflammbar
- halogenfrei
- rauchfrei bei Verbrennung
- Kriechverhalten, Knotenstabilität
- Materialermüdung im Wasser
- Erweichungspunkt
- Schmelzpunkt
- biologisch abbaubar
- Kern- und Mantel miteinander verbunden
- kein Aufstauchen der Seile möglich
- relativ schwer
- relativ dick
- ausgelegt für häufige Stürze
- mind. 45 % Mantelanteil
- gewichtsoptimiertes Seil
- ausgelegt für wenige Stürze
- gewichtsoptimiertes Seil
- imprägniert gegen Feuchtigkeit (reduziert die Bruchkraft und Kristalisation im Seil)
- Verwendungshäufigkeit Ungefähre Lebensdauer
- Nie benutzt: maximal 10 Jahre
- Selten benutzt: bis zweimal im Jahr bis zu 7 Jahre
- Gelegentlich benutzt: einmal pro Monat bis zu 5 Jahre
- Regelmäßig benutzt: mehrmals im Monat bis zu 3 Jahre
- Häufig benutzt: jede Woche bis zu 1 Jahr
- Ständig benutzt: fast täglich weniger als 1 Jahr
- Chemische Verletzungen: Kein Kontakt der Seile mit Chemikalien; nicht in der Mikrowelle trocknen!
- Sturzbelastung: Auf die maximalen und tatsächlichen Normstürze achten!
- Mechanische Verletzungen: Seile regelmäßig auf Beschädigungen/ Verhärtungen, Verjüngungen kontrollieren und defekte Seile umgehend aussortieren! In der Regel reißt nur der Mantel, nicht der Kern.
- Abrieb: Auf „Seilmehl“ zwischen den Litzen achten
- Schmelzverbrennung: Auf verbrannte/ geschmolzene Stellen im Seil achten!
- Verschmutzung: Sand und Steine wirken wie Schmirgelpapier auf die Fasern.
- Nasse Seile: Nur trockene oder entsprechend ausgerüstete Seile verwenden! Nasse Seile reduzieren die Reißkraft um bis zu 50%
- UV-Strahlung: Sonnenstrahlen lassen die Fasern altern!
- Krangel vermeiden! Verdrehte Seile können Lasten schlechter aufnehmen. Auf korrekte Handhabung achten!