Kauf auf
Rechnung
Versand innerhalb
Deutschlands gratis ab 35€
  • Merkzettel Merkzettel
    0
  • Warenkorb Warenkorb
    0 0,00

Auf nach Kanada ? 4200 km zu Fuß durch die USA

von Daniel Streif

Tipps

Ein hochwertiger Rucksack darf auf keinen Fall bei einer Wandertour fehlen. Wanderrucksäcke sollten vor allem aus robusten und leichten Materiellen hergestellt sein sowie alle Funktionen besitzen, die zu der jeweiligen Tour passen.

Mit in den Rucksack sollte ebenfalls auf jeden Fall eine Softshelljacke. Eine Softshell Jacke ist optimal geeignet für aktive Unternehmungen wie Wandern oder Klettern.


Nach etwa drei Wochen in den High Sierras führte uns der Trail nach Nord Kalifornien und die Landschaft veränderte sich abermals. Hügel voller Wildblumen füllten das Blickfeld und schon bald kamen die ersten Gipfel der Cascades in Sichtweite. Die Cascade Range ist eine lang gezogene Gebirgskette vulkanischen Ursprungs, die Teil des Pazifischen Feuerrings ist. Anders als das Massiv der High Sierras stehen die Gipfel der Cascades vereinzelt in der Landschaft und sind somit von weitem sichtbar. Der Gebirgszug erstreckt sich von Nord Kalifornien bis nach British Columbia und durchquert dabei die Staaten Oregon und Washington, die auch das letzte Drittel des PCT bilden. Nach über 2700 km in Kalifornien überquert der Pacific Crest Trail die Staatsgrenze zu Oregon und gibt den Wanderern das Gefühl, endlich voran zu kommen. Oregon mit seinen 700 km fliegt dagegen fliegt nur so an einem vorbei. Die Landschaft wird flacher, die Tage länger und durch das ausgiebige Training ist es kein Problem, 50 km oder mehr pro Tag zu laufen.

Staatsgrenze zu Oregon

Zwischendurch gibt es immer wieder kleine Städte oder Resorts, in denen eine Pause eingelegt werden kann. Dabei ist das erste Ziel in der „Zivilisation“ immer ein Fast Food Restaurant oder Supermarkt. Die andauernden Belastungen durch das tägliche Wandern verändern den Körper und fordern mehr und mehr Kalorien, um diese Leistung aufrecht zu erhalten. Außerdem schmeckt ein richtiger Burger einfach besser, als Instant Kartoffelbrei oder sonstige Reis- und Nudelgerichte, die es normalerweise zum Essen gibt. Oregon beherbergt zudem eine Vielzahl kleiner Brauereien und so gibt es oftmals das ein oder andere Bier zum Burger, während man mit einer bunt gemischten Gruppe von Wanderern zusammen sitzt und den Luxus von richtigen Stühlen und Tischen genießt.

Auch ein Dach über dem Kopf ist von Zeit zu Zeit ein geschätzter Luxus und so teilt man sich häufiger ein Motel-Zimmer oder steigt in einem Hostel ab. Auf dem Trail wird dagegen meistens unter freiem Himmel geschlafen, da es sowieso nur selten regnet - meist reicht tagsüber sogar eine Softshelljacke. Das Wetter an der Westküste ist insgesamt betrachtet ziemlich gut und ein Zelt wird nur selten benötigt. Ich habe mein altes SMD Lunar Solo nur aufgestellt, wenn doch einmal ein paar dunkle Wolken am Himmel waren, oder wenn es nachts sehr kalt wurde ? und natürlich wenn Schwärme von Moskitos in der Nähe waren. Davon gab es einige in Nord Kalifornien, aber danach wurde es glücklicherweise schnell besser.

Übernachten im Zelt

Nach nur drei Wochen in Oregon war es schon Zeit für Washington, die letzte Etappe auf dieser Wanderung. Der 800 km lange Abschnitt in Washington ist generell etwas regnerischer als der Rest des Trails und auch deutlich abgelegener, was Straßen und Siedlungen angeht. Dafür gibt es allerdings wunderschöne weite Wälder, klare Bergseen, prominente Gipfel und eine Vielzahl an Wildtieren. Definitiv ein würdiger, wenn auch bittersüßer Abschluss der Wanderung, denn nach diesen letzten Wochen auf dem Trail würde es für viele thru-hiker wieder zurück in den normalen Alltag gehen. Es ist nicht immer einfach, sich wieder in die normale Gesellschaft einzufinden, nachdem man einen ganzen Sommer in Freiheit und Unabhängigkeit gelebt hat.

Der Zusammenhalt zwischen den Wanderern und die zwischenmenschlichen Begegnungen auf dem Trail machen diese Wanderung zu einer besonderen Erfahrung und viele von uns wird es in den nächsten Jahren wieder auf die Fernwanderwege dieser Welt ziehen. Für mich wird der Continental Divide Trail das nächste Ziel sein und auch wenn ich erst vor etwa vier Wochen am nördlichen Terminus des PCT angekommen bin, so macht sich jetzt schon wieder ein gewisses Fernweh bemerkbar. Heimat ist, wenn ich einen Trail unter den Füßen und einen Rucksack auf dem Rücken habe.

Am Ziel: Grenze zwischen USA und Kanada


Hike Your Own Hike!

Unterwegs der Outdoor-Shop