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Kolumbien - von der Mitte aus nach Norden

von Doris Wöhncke

Tipps

Bei den Vorbereitungen zu jeder längeren Tour steht man vor dem Problem, wie man sein Gepäck gut verstaut. Ein Rucksack ist da wohl für alle Touren die erste Wahl. Ob Wanderrucksack für alpine Anwendungen oder den klassischen, soliden Trekkingrucksack für Mehrtages-Touren - für jeden Bedarf gibt es auch den richtigen Rucksack - natürlich auch für Kinder.

Solide Daypacks, robuste Trekkingrucksäcke oder leichte Tourenrucksäcke stellt zum Beispiel die irische Firma BACH her. Der Rucksack Spezialist steht für klare und einfache Konzepte und gute, in der Praxis entwickelte und erprobte Produkte. Kein Schnickschnack und Firlefanz - BACH bietet Design und Qualität.



Kalt - Bogotá war überraschend kalt, als ich aus dem Flieger stieg. Keine zehn Grad waren es und ich rief mir unwillkürlich meine Packliste vor das innere Auge - hatte ich eventuell falsch gepackt? Vermutlich ja.. Ich hatte mich natürlich nicht wirklich auf die Reise vorbereitet und, naiv wie ich bin, durchgehend Hitze erwartet. Daran, dass Bogotá in den Anden liegt und sich somit auf rund 2600 Höhenmeter befindet, hatte ich irgendwie nicht gedacht. Noch nie war ich so froh, meine Merinowolljacke dabei zu haben, die mir schon so oft das Leben gerettet hat.

Drei Monate hatte ich, um Kolumbien zu erkunden. Das schien mir damals noch viel Zeit zu sein, heute weiß ich aber, dass das nicht mal ansatzweise reicht, um wirklich in ein Land einzutauchen. In der Hauptstadt alleine hätte ich schon Wochen, sogar Monate bleiben können, ohne jemals durch die selbe Straße laufen zu müssen. Mit meinen blonden Haaren war ich schon dort, im kosmopolitischen Zentrum des Landes, ein Blickfang - wie sollte das bloß in den weniger besiedelten Gegenden werden? Von Bogotá reiste ich nordöstlich durch die Anden, immer ein paar Meter hinunter, langsam Richtung Karibikküste.


Markt in Tunja

Mit dem Klima ändert sich übrigens auch die Stimmung: In den andinen Gegenden sind die Leute etwas ruhiger und entspannter, an der Küste spürt man das Feuer der Costeños und ihre zwei großen Lieben: Salsa und blonde Haare. Noch nie wurde ich so häufig angesprochen, wie hier. Auch nicht im Kölner Karneval. Ein echtes, äh... Erlebnis.

Ich tauschte also lange Hosen gegen kurze und trug die nächsten zwei Monate nur noch FlipFlops (was für eine Pein, als ich zur Abreise dann wieder Socken und Schuhe anziehen musste!). Ich durchquerte mit meinem Rucksack, oder Schneckenhaus, wie ich ihn gerne nenne, Küstenorte wie Riohacha, Santa Marta und Cartagena - immer am Meer entlang, ständig den Badeanzug drunter, allzeit bereit ins Wasser zu springen. Zum ersten Mal seit Jahren hatte ich eine Schnorchelausrüstung dabei und mich hat, wie früher als Kind schon, nichts und niemand aus dem Wasser gekriegt, bis die Sonne am späten Nachmittag, viel zu früh unterging.

Fahrradtaxis in Uribia


Eines der vielen Highlights meiner Reise war der Abstecher an die nordöstliche Spitze Kolumbiens - die Guajira Halbinsel. Von Riohacha aus begibt man sich auf eine abenteuerliche Reise, über Uribia, der Hauptstadt der indogenen Wayúu, wo man sich wie Tetris-Steine auf die Ladefläche eines hoffnungslos überladenen PickUps zwängt, zwischen Mitreisenden und Reissäcken etwa vier Stunden ausharrt und atemberaubende Wüste durchquert. Es ist gleichermaßen schön wie unbequem, aber jede Quälerei wert. In Cabo de la vela, also am Ziel angekommen, sieht man - nichts. Es ist das Ende der Welt und wunderschön! Es gibt kein Internet, keine Geschäfte, keine Werbung. Hier wird kaum noch Spanisch gesprochen, geschweige denn Englisch - hier spricht man Wayuunaiki. Oder eben „Hände-und-Füße“.

Unterwegs in der Wüste

Einige Familien bieten dort auf halbprofessioneller Basis Hängematten direkt am Strand an, natürlich überdacht. Mit meinem Inlet-Schlafsack und meinem Moskitonetz (Spinnen!!) habe ich wie ein Baby in meiner wunderschönen, handgehäkelten Chinchorro-Hängematte geschlafen, das Meeresrauschen der Karibik nur wenige Meter entfernt. Wichtig für solch einen Abstecher nach Osten ist übrigens, Wasser mitzunehmen. Das ist hier in der Wüste wahnsinnig knapp und ein kleiner Vorrat kann einem tatsächlich das Leben retten.

A propos Wasser. Das ist an der Küste immer kalt. Auch in der Dusche. Da es im Norden Kolumbiens nie kälter wird als 30 Grad, braucht man auch nicht unbedingt warmes Wasser. Das kalte Duschen fand ich aber trotzdem gewöhnungsbedürftig - ich habe noch nie so lange heiß geduscht, wie nach meiner Rückkehr aus Kolumbien.

Unterwegs der Outdoor-Shop