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Radtour im Winter durch Schweden

von Martin Fredeweß

Tipps

Flexibilität ist Trumpf, vor allem bei einer Fahrradtour. Denn man weiß ja nie, wie weit man am jeweiligen Tag so kommt. Wenn Sie in einem Zelt übernachten, entscheiden Sie, wo und wann Ihre Ruhe beginnt. Und damit dies auch bei Wind und Wetter ein schönes Erlebnis bleibt, gibt es für jede Gelegenheit das richtige Zelt: Vom Einpersonenzelt mit kleinem Packmaß bis hin zum Familienzelt mit Stehhöhe und mehreren Schlafkabinen.

Auch wenn man sich bei seiner Radtour nur auf das Nötigste beschränken muss, ein Schlafsack gehört immer mit in das Reisegepäck. Und machen Sie sich um das Gewicht des Schlafsack keine Sorgen. Es gibt Schlafsäcke mit sehr geringem Packmaß, die dennoch angenehme Nachtruhe garantieren.

Auch wenn wir uns bei der knapp 1400 km langen Tour ab und zu mal nach unserem Zuhause gesehnt haben, stand die Entscheidung damals schon fest. Auch war von Beginn an klar, dass dies ein Versuch werden sollte, ob Wintertouren in dieser Art grundsätzlich etwas für uns sind.

Nun aber mal zu Planung:

Der Plan sah vor, ohne Plan in Trelleborg von der Fähre zu rollen und sich dann nordwärts zu kämpfen. Zum Essen hatten wir ein paar Notrationen vorbereitet (selbstgemachte Tomatensoße im Backofen dehydriert). Ich selber bin eher ein Sparfuchs, wenn es um neue Ausrüstung geht, bei der ich nicht abschätzen kann ob man diese nur einmalig gebrauchen wird. Aus diesem Grund schlief ich in zwei Schlafsäcken (Exped Ultralight 300 und dem Deuter Space II Deckenschlafsack), zusammengehalten von einem "Cocoon Liner". Die anderen beiden Kollegen, die mitgefahren sind, haben sich beide einen neuen Schafsack von Mountain Equipment gekauft. Gefroren hat nachts keiner.


Erstes Lager im Zelt

Tag 1.

Empfangen wurden wir von einem Schneesturm, der aus dem Norden wehte und uns bei einer Durchschnittsgeschwindigkeit von 11 km/h zeigte, wie schön doch der Winter sein kann. Nach ca. 40 km und Schlafmangel von der Fähre beschlossen wir, in einem kleinen, künstlich angelegten Wald unser Lager aufzuschlagen. Der Wald bot etwas Windschatten, was das Feuermachen ungemein erleichterte. Auch bietet so ein künstlich angelegter Wald einige Vorteile, wenn man Brennholz sucht. Man schaut einfach durch die geraden Reihen. Sobald man einen schiefen Baum sieht, kann man fast sicher sein, dass er tot und trocken ist. In der Regel war dies auch der Fall. Hier konnte der mitgebrachte 5,95? teure Fuchsschwanz sein ganzes Können unter Beweis stellen. Schneller kann man nur mit einer Kettensäge Brennholz machen. Absolut lohnenswert und mit einem Gewicht von unter 300 g absolut zu verkraften. Auf jedem Fall auf dem Lastenrad.

Zum Abendbrot gab es Nudeln mit einer Pilz-Rahm-Sauce und einem Schuss Cherry. So viel Genuss muss sein.


Unterwegs mit dem Bullit im Schnee

Tag 2.

Die Reise geht weiter. Der Schneesturm hat, wie der Name schon sagt, Schnee hinterlassen. Bedingt dadurch, dass es nur ca. -5°C waren, hatten wir im Zelt mit sehr viel Kondenswasser zu kämpfen, was zwei nasse Schlafsäcke zur Folge hatte. Nach einer kurzen Begutachtung des Schadens beschlossen wir, die Schlafsäcke erst einmal raus in den Frost zu hängen und sie dann nach dem "trocken" wieder einzupacken.

Auch nach dem Aufstehen konnten wir direkt merken, dass -5°C kalt sind. Also musste ein Feuer her. Nachdem das Feuer brannte, beschlossen wir weiter zu reisen und freuten uns beim Zeltabbau über den großen Packsack des Hillebergs Nallo 4GT's. Wenn man Finger hat, die jeden Moment abzubrechen scheinen, ist es ein Hochgenuss das Zelt nur halbherzig zu rollen und direkt in den Packsack zu stopfen. Alle Sachen waren verstaut, alle Finger taub und die Reise ging nordwärts weiter.

An diesem Tag - keine Angst, der Wind peitschte immer noch aus Norden - sind wir alle richtig verliebt in die Spike Reifen. Man fällt erst um, wenn man vom Rad absteigt, sonst fährt man wie auf Kufen. Als die erste Ortschaft erreicht ist (es ist schon ca. 12 Uhr) sehen wir ein Café und bremsen alle gleichermaßen. Zwei Kaffee und ein Gebäckstück später ist es auch schon 15 Uhr. Wir beschließen weiter zu fahren, da es doch immer recht früh dunkel wird. Nach dem Einkauf erreichen wir um 17 Uhr einen am See gelegenen Platz, der uns auf Anhieb zusagt. Die Rollen sind verteilt und so mache ich mich wieder an den Aufbau des Zeltes. Die anderen beiden kümmern sich um das Feuer und um das Essen. Heute gibt es Entrecoté über dem Feuer gegart. Ein wahrer Gaumenschmaus, vor allem durch die vielen Raucharomen, die das Fleisch bekommt, wenn man direkt über dem Feuer gart. Dazu gab's Süßkartoffeln aus dem Feuer. Ja, kochen ist uns immer sehr wichtig. Das ist für mich auch immer einer der Gründe, warum ich nicht gerne wandere. Da kann man sich nicht so schöne Sachen mitnehmen, wie auf dem Lastenrad.

Den Abend ließen wir mit einer schönen Wasserpfeife und einem großen Feuer ausklingen. Auch in dieser Nacht wollte die Temperatur nicht unter -5°C sinken.

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