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Ein Wochenende im Unterharz

von Anke Schlingemann

Tipps

Stiftsburg in Quedlinburg
Ein Familienwochenende ist der Anlass, erstmalig den Harz zu erkunden. Nachdem wir die Autobahn verlassen haben, folgen wir teilweise der Deutschen Alleenstraße, die quer durch den Harz verläuft. Unser Ziel ist das schöne Städtchen Quedlinburg im Harzvorland. Hier erwartete uns zwar kein Trekking in der Natur, trotzdem waren wir angesichts der zurückgelegten Strecken beim Sightsseing froh, bequeme Outdoor-Schuhe und leichter Kleidung ausgerüstet zu sein.

Etappe 1: Von Quedlinburg nach Gernrode

Auf dem Sandsteinfelsen des Schlossbergs in Quedlinburg trohnt die alte Stiftsburg, die vom ersten deutschen König Heinrich I. (936 gestorben) errichtet wurde.Dominiert wird die Burganlage von der später errichteten Stiftskirche St. Servatius (12. Jh.)**. Der ursprünglich rein romanische dreischiffige Bau - sie zählt zu den bedeutendsten hochromanischen Bauten - erhielt bei späteren Umbauarbeiten (z.B. des Chors) gotische Elemente. Von der farbigen Ausgestaltung des Innenraums ist kaum noch etwas vorhanden. Leider ist die Krypta** wegen Restaurierungsarbeiten zur Zeit nicht zugänglich. Neben Gewölbemalereien ist hier die Grablegung des ersten deutschen Königspaares Heinrichs I. und Mathilde zu besichtigen.

Bemerkenswert ist der Domschatz, der erst vor einigen Jahren wieder komplettiert werden konnte. Während der amerikanischen Besetzung im Jahre 1945 wurden von einem amerikanischen Soldaten 14 Teile entwendet und per Feldpost nach Texas gesandt. Als dessen Erben vor einigen Jahren den Verkauf anstrebten, konnte der Kunstraub nach 40 Jahren aufgeklärt werden. Es bedurfte jedoch eines langen und 6 Mio. Euro teuren Rechtsstreits, um das Diebesgut zurück zu erhalten. Zwei Stücke fehlen leider immer noch.

Den größten Mißbrauch erlebte die Stiftskirche 1936, genau 1000 Jahre nach dem Tod Heinrich I. Unter der Führung von Himmler nahm die SS ihren Einzug und entweihte den Kirchenbau. Heinrich der I. wurde zum Ahnherrn der Nazis ernannt und durch die SS erneut beigesetzt. Die durch die SS durchgeführten Umbauarbeiten wurden bei späteren Renovierungsarbeiten wieder rückgängig gemacht. Die beiden Weltkriege überstand Quedlinburg ohne großen materiellen Schaden, wurde jedoch ab 1945 von der Roten Armee besetzt.

Es soll nicht unerwähnt bleiben, dass der bedeutende deutsche Dichter Friedrich Gottlieb Klopstock (1724) in Quedlinburg zur Welt kam. Ihm zu Ehren wurde sein Geburtshaus, das sich auf dem Schlossberg befindet, bereits 1899 zum Museum umgebaut.

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